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Schulstart 26 Lehrerstellen bleiben unbesetzt

Das Land Sachsen-Anhalt will mit finanziellen Anreizen Lehrer an die Schulen im Altmarkkreis Salzwedel locken.

Von Antje Mewes 10.08.2018, 16:10

Salzwedel l Der Lehrermangel wird im Altmarkkreis auch im neuen Schuljahr weiterhin deutlich spürbar sein. Von 46 ausgeschriebenen Stellen konnten nur 20 besetzt, erklärte die Staatssektretärin für Bildung, Eva Feußner (CDU),  in einem Pressegespräch in Salzwedel. Besonders betroffen ist die Sekundarschule in Mieste. Dort fehlen vier Lehrer. An den Berufsbildenden Schulen des Kreises, an der Comeniusschule Salzwedel, den Sekundarschulen Beetzendorf und Kalbe bleiben jeweils zwei Stellen unbesetzt.

Auf viele der ausgeschriebenen Lehrerstellen habe es keine Bewerbungen gegeben. An der Comeniusschule ist dies bereits zum dritten Mal in Folge vorgekommen, wie Schulleiter Norbert Hundt wusste. In solchen Fällen soll es bei erneuten Ausschreibungen finanzielle Anreize geben, erklärte die Bildungspolitikerin. Bewerber, die so eine Stelle annehmen, erhalten 500 Euro mehr Gehalt. Es sei schwer, junge Lehrer dazu zu bewegen, an Landschulen zu arbeiten. „Die wollen alle in die großen Städte“, sagte Feußner. Dabei sei es in der Altmark noch nicht am Schlimmsten. „Die meisten Probleme haben wir mit Wittenberg, aber dann kommt schon die Altmark“, sagte Feußner.

Deshalb findet sie die Initiative der Stadt Gardelegen, Stipendien für Lehramtsstudenten zu vergeben, gut. Studierende in Bedarfsfächern und für Bedarfsschulformen können mit dem Projekt „Gardelehrer“ mit einem monatlichen Betrag von 300 Euro gefördert werden.

Eine Idee, die „Schule machen“ sollte befand sie. Dabei sei ihr durchaus bewusst, dass Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden, so eine finanzielles Offerte nicht unterbreiten können. Aber es gebe noch viele andere Möglichkeiten, Lehrer in die Altmark zu locken. Mit günstigem Wohnraum, Baugrundstücken oder der sehr umfassenden und guten Kinderbetreuung in der Region sollten nicht nur Gemeinden, sondern auch der Kreis werben. Gut wäre, wenn für den jeweiligen Partner Lehrer eine Arbeitsstelle angeboten werden könnte. Zwar gebe es dahingehend eine Landeskampagne, aber es sei hilfreich, wenn auch aus den jeweiligen Regionen Angebote aufgelegt würden, betonte Feußner. Die Unterstützung koste erstmal kein Geld, bis auf den personellen Aufwand.

Denn eins sei klar: „Wir können die Einstellungskriterien nicht noch weiter runterschrauben.“ Die Ausschreibungspraxis werde bereits flexibel gehandhabt.

Landtagsabgeordneter und Kreistagsmitglied Carsten Borchert will die Vorschläge in den Kreistag einbringen. Aus seiner Sicht müssten Vertreter des Kreises und der Kommunen für die Initiative an einen Tisch, um gemeinsam für die Westaltmark um Lehrernachwuchs zu werben.

Weiterhin müssten mehr Referendare an den Schulen im Altmarkkreis angenommen werden. Auch für sie sollte es, „fern der Heimat und vom Studienort“, Unterstützung geben, schlug die Bildungspolitikerin vor. Beispielsweise mit einer Unterbringungsmöglichkeit vor Ort. Borchert ging noch einen Schritt weiter und brachte Fahrtkostenzuschüsse ins Spiel. Und nicht zuletzt sollte denen, die aus der Region kommen und in anderen Bundesländern studiert haben, eine Rückkehr ermöglicht werden. Da lasse sich vielen Fällen etwas regeln, sagte Feußner. Wer Interesse habe, könne sich an ihn wenden, so Borchert.