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Sicherheit Stiller Alarm, wenn es laut wird

Wenn sich Mitarbeiter der Verwaltung des Altmarkkreises von Kunden bedroht fühlen, können sie einen stillen Alarm auslösen.

Von Antje Mewes 28.09.2018, 19:44

Salzwedel l In Gardelegen stand in dieser Woche ein Mann vor Gericht, weil er einen Mitarbeiter der Außenstelle des Kreis-Sozialamtes beleidigt haben soll. Dabei ist es so laut zugegangen, dass eine Kollegin herbeieilte, die schließlich die Polizei rief, wie der Verwaltungsmitarbeiter aussagte.

Inzwischen können die Beschäftigten der Kreisverwaltung in solchen Fällen auf ein neues elektronisches Alarmierungs-Notsystem zurückgreifen. „Es ist seit Dezember 2017 im Einsatz und ermöglicht jedem Mitarbeiter in einer Bedrohungssituation einen stillen Alarm auszulösen und damit Hilfe zu erhalten“, erklärt Kreissprecherin Birgit Eurich auf Volksstimme-Anfrage.

Dann ist professioneller Beistand zur Stelle, denn im Landratsamt ist seit 1. September ständig ein Wachposten anwesend. Eurich: „Dabei handelt es sich um einen gut ausgebildeten Beschäftigten einer Sicherheitsfirma, der im Bedarfsfall alarmiert werden kann.“ Zudem seien die Mitarbeiter geschult worden, wie sie sich in brenzligen Situationen verhalten sollen und deeskalierend wirken können.

Ein höheres Konfliktpotenzial haben vor allem jene Bereiche, die die Grundbedürfnisse eines Menschen betreffen. Dazu gehören beispielsweise Hilfeleistungen in den Sozial- und Jugendämtern, das Jobcenter oder Vollstreckungstätigkeiten.

Zu körperlichen Übergriffen sei es aber noch nicht gekommen. Bisher sei es bei kleineren Zwischenfälle, wie Tür zuknallen, lauterer Wortwahl und wenigen Sachbeschädigungen geblieben, erklärte die Kreissprecherin. Solche Zwischenfälle seien aber eher die Ausnahme.

Eine bestimmte Personengruppe, die dahingehend besonders negativ in Erscheinung tritt, haben die Verwaltungsmitarbeiter nicht ausmachen können. Wie oft Kunden der Kreisverwaltung ausrasten, ist nicht statistisch belegt. Eurich: „Das Sicherheitsgefühl der handelnden Personen ist das Entscheidende.“ Die Standards einer sicheren Verwaltung würden ständig den aktuellen Anforderungen angepasst und erweitert. So gibt es für den Gebäudeschutz unter anderem elektronische Schließsysteme, Einbruch- und Brandmelde- sowie Feststellanlagen.

Für die Sicherheit der Beschäftigten und der Bürger sind neben dem Notalarmsystem Standposten in den Eingangsbereichen und Kontrollgänge externer Sicherheitsfirmen zu unterschiedlichen Zeiten eingerichtet worden.