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Tierhaltung Sorge um freilaufende Äffchen

Kleine exotische Bewohner beschäftigen den Wallstawer Gemeinderat. Sogenannte Weißbüschelaffen leben auf einem Grundstück in Gieseritz.

11.07.2019, 00:00

Gieseritz/Wallstawe l Ratsmitglied und Tierarzt Volker Zipperling aus Gieseritz sprach das Thema während der konstituierenden Sitzung des Gremiums in Ellenberg an. Nach dem ihm bekannt geworden sei, dass auf dem Grundstück Affen gehalten werden, habe er das Gespräch mit der Besitzerin der Tiere gesucht. „Ich habe gefragt, wie weit sich die Tiere von dem Grundstück entfernen“, berichtete Zipperling. „Etwa 300 Meter“, soll die Halterin geantwortet haben. Dabei könne es auch vorkommen, dass die Affen einmal in eine Wohnstube klettern, berichtete der Tierarzt weiter.

Zipperling betonte: „Ich sehe das als Problem an und habe das Veterinäramt informiert.“ Aus dem Rat kam der Vorschlag, dass die Tiere eventuell in einer Voliere gehalten werden müssten. Dieser Meinung schloss sich auch Bürgermeister Frank Wulff an. „Die Besitzerin muss die Tiere auf dem Grundstück halten und nicht im öffentlichen Raum“, meinte der Ortschef, der ankündigte, ebenfalls das Gespräch mit dem Veterinäramt zu suchen.

Auf Anfrage der Volksstimme zeigte sich die Besitzerin (Name der Red. bekannt) der fünf Weißbüscheläffchen enttäuscht über das von Sorgen geprägte Interesse im Gemeinderat. Viele Leute, viele Kinder, seien bei ihr schon vorbeigekommen, um sich die Affen anzuschauen. „Da habe ich viele Fragen beantwortet“, so die Frau, die sich selbst als Tierschützerin sieht. „Was ist daran schlimmer als an einem Eichhörnchen?“, fragt sie. Etwa diese Größe haben die Affen, die bei ihr leben. Die Tiere werden kaum schwerer als 300 Gramm. Sie ernähren sie unter anderem von Insekten. Schon seit acht Jahren hält die Frau nach eigenen Angaben die kleinen Äffchen, deren ursprünglicher Lebensraum sich in Brasilien befindet.

„Sie gehen sogar abends pünktlich ins Bett. Draußen sieht man sie meist auch nur zu warmen Zeiten“, berichtete die Neu-Gieseritzerin weiter. Niemand habe von den kleinen Tieren etwas zu befürchten, machte sie im Gespräch deutlich. Für alle Tiere gebe es die nötigen Papiere.