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Tourismus Caravanstellplätze abgelehnt

Viel Zeit hat Thomas Wnuck in das Projekt Caravanstellplätze investiert. Doch der Marketingausschuss hat sich dagegen ausgesprochen.

Von Arno Zähringer 11.05.2017, 03:00

Salzwedel l „Für mich ist das Projekt gestorben“, sagte Wnuck am Tag nach der Entscheidung gegenüber der Volksstimme. Er habe zwar mit der Absage gerechnet, weil er im Vorfeld der Sitzung erfahren habe, dass zwar zwei dafür, vier Fraktionen allerdings dagegen waren. „Ich habe ein Geschenk angeboten, die Stadt Salzwedel hat es aber ausgeschlagen“, bilanzierte Wnuck sichtlich enttäuscht.

Zwischen 50.000 und 60.000 Euro hätte die Verwirklichung der Wohnmobilplätze Am Chüdenwall gekostet. Damit sollte Touristen die Möglichkeit geboten werden, an der Jeetze in der Nähe zur Innenstadt übernachten zu können. Der Entwurf hatte neun Stellplätze vorgesehen, „aber es könnten bis zu maximal zwölf angegelegt werden“, hatte Wnuck noch im Februar sein Projekt dem Ausschuss erläutert.

Der störte sich nun an der Zahl von 60 Parkplätzen, die wegen des Wohnmobilstellplatzes wegfallen müssten. Zustimmung hatten am Dienstag Norbert Block (SPD und Für Salzwedel) sowie Gabriele Gruner (Linke) signalisiert. Allerdings hatte Gruner den Auftrag, nur dann zuzustimmen, wenn die Zahl der wegfallenden Parkplätze auf 30 gesenkt wird.

Grundsätzlich unterstützte Peter Fernitz (CDU) das Engagement Wnucks, der bereits in Vorleistung gegangen sei. Allerdings habe Fernitz Magenschmerzen, weil „wir eben die Parkgebühren erhöht haben und jetzt kostenlose Parkplätze wegfallen sollen“. Deshalb sei dies eine „ganz, ganz schwere Entscheidung“. Er regte an, dass mit Thomas Wnuck über mögliche Alternativen gesprochen werden solle. Das Aus für 60 Parkplätze bezeichnete Jost Fischer (Freie Fraktion) als grenzwertig.

Wnuck machte am Dienstag deutlich, dass er an seiner Planung keine Abstriche machen wird. „Das Konzept ist schlüssig.“ Eine Reduzierung der wegfallenden Stellplätze sei nicht möglich, der dann vorhandene Platz reiche nicht aus. Alternativen, beispielsweise am Freibad, habe er sich angesehen und bewertet: „Das würde zu teuer werden, weil auf dem Gelände am Freibad zuerst in den Untergrund investiert werden müsste.“ Deshalb gebe es keine Alternative zum Areal Am Chüdenwall.

Das Gelände sei dafür geradezu prädestiniert. „Alles andere steht für mich nicht zur Diskussion, schließlich ist es mein Geld, das ich in dem Projekt versenke“, sagte Wnuck. Er hatte im Vorfeld mehrfach betont, dass mit den Wohnmobilstellplätzen kein Geld zu verdienen sei. Im günstigsten Fall schreiben Wohnmobilstellplätze eine schwarze Null. Besonders enttäuscht und verärgert ist Wnuck jedoch darüber, dass er vor der Sitzung allen Fraktionen das Gespräch angeboten habe. „Allerdings hat sich niemand gemeldet.“

Das Ergebnis der Abstimmung brachte am Dienstagabend vier Ja- und vier Neinstimmen. Damit war das Vorhaben abgelehnt, wie Bürgermeisterin Sabine Blümel feststellte. Sie appellierte an Wnuck, sich das Areal am Freibad am Dämmchenweg noch einmal anzusehen. Sie nehme das jedenfalls für sich als Auftrag mit.

Für Thomas Wnuck, in der Hansestadt als Fachanwalt für Arbeitsrecht tätig, steht nach der Entscheidung des Marketingausschusses jedenfalls fest, dass er in Sachen Caravanstellplätze der Salzwedel zwar weiter mit „Rat und Tat zur Verfügung“ stehen wird. Aber eine finanzielle Unterstützung oder ein finanzielles Engagement wird es von seiner Seite aus in dieser Angelegenheit nicht mehr geben.