Salzwedels Revierleiterin wechselt ins Innenministerium Tränen der Rührung bei Sandra Schmidt
Die Leiterin des Polizeireviers Altmarkkreis Salzwedel, Sandra Schmidt, ist gestern im "Eskadron" feierlich verabschiedet worden. Sie arbeitet künftig im Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt. Die Geschäfte übernimmt Polizeirat Sven Meinecke, der bislang der Leiter des Reviereinsatzdienstes war. Zu den Gästen gehörte gestern auch Innenminister Holger Stahlknecht.
Salzwedel. Zu Tränen gerührt ist sie gestern gewesen, die Leiterin des Salzwedeler Polizeirevieres, Sandra Schmidt. Es war ihr anzumerken, dass ihr der Abschied nicht leicht fällt. Dabei hatte sie sich vor etwa zweieinhalb Jahren auch die Entscheidung für die Stelle in der Altmark nicht leicht gemacht. Ihr Lebensmittelpunkt lag immerhin in Magdeburg, und damals sei sie sich nicht sicher gewesen, ob sie den bevorstehenden Aufgaben im Salzwedeler Revier überhaupt gewachsen ist. Gestern aber war sie sich sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist. Die Abschiedsfeier im Salzwedeler Eskadron mit zahlreichen Gästen, unter ihnen auch Innenminister Holger Stahlknecht, war für Sandra Schmidt "eine große Wertschätzung meiner Arbeit in den vergangenen zwei Jahren". Ihr Dank galt nicht nur dem Präsidenten der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord, Wolfgang Mönckmeyer, für das Vertrauen, das er in sie gesetzt habe, sondern auch ihren Kollegen, die ihr das Ankommen in der Altmark erleichtert hätten.
Sandra Schmidt verlässt die Altmark "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie sie gestern sagte. Auf ihre Position als jüngste und einzige Leiterin eines Polizeirevieres sei sie stolz gewesen. Aber sie freut sich auch, wieder in Magdeburg zu arbeiten. "Und wenn in einem Büro morgens um halb sechs schon das Licht brennt, dann ist das meines", sagte sie an Holger Stahlknecht gerichtet. Grund: Sie müsse sich erst noch daran gewöhnen, dass ihr Arbeitsweg nicht mehr eineinhalb Stunden, sondern nur noch zehn Minuten beträgt - Zeit, die sie künftig ihrer Familie widmen kann.
Zu den Gästen gehörte gestern in Vertretung des Landrates und als Ordnungsdezernent auch Hans Thiele, der an die vergangenen zwei Jahre erinnerte, an Demos mit Kuchen und Gummitierchen, für die Sandra Schmidt sorgte und so ihrem Führungsstil eine weibliche Note verliehen habe. Hans Thiele lobte außerdem Sandra Schmidts berufliches Engagement und die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Nur wenn der SCM gespielt habe, habe es keine Chance gegeben, Sandra Schmidt zu erreichen. Thieles Fazit: Wenn alle Behörden so zusammenarbeiten würden wie das Polizeirevier Salzwedel und der Altmarkkreis Salzwedel, wäre das für die Sicherheit und das Wohl der Bürger ein großer Schritt".
Die Geschäfte des Polizeireviers Salzwedel übernimmt Sven Meinecke. Der Polizeirat sagte gestern, er habe mit Sandra Schmidt nicht nur eine Vorgesetzte gehabt, sondern auch eine Mentorin und Hilfestellung in allen Lebenslagen. Der 43-Jährige riet Holger Stahlknecht, Sandra Schmidt "ruhig auch mal nach Hause zu schicken, denn sie neigt dazu, ihre Arbeitszeiten auszudehnen". Sandra Schmidt schenkte ihm einen Füller mit lila Tinte. Diese Farbe verwendet der Leiter eines Polizeirevieres, erklärte sie.
Einige Stationen in Sandra Schmidts zweijährigem Wirken in Salzwedel waren nicht nur mehrere Demonstrationen, sondern auch die Absicherung des Sachsen-Anhalt-Tages in Gardelegen in diesem Sommer und die erste Wildunfallkonferenz. Beides wurde gestern mehrfach positiv erwähnt.
Die Stelle von Sven Meinecke übernimmt Polizeioberkommissar Markus Saul, der damit nach der Aufstiegsausbildung seine erste Verwendung beginnt. Der 40-Jährige kommt aus Vahldorf bei Haldensleben und freut sich "auf die neuen Herausforderungen" im altmärkischen Polizeirevier.
Holger Stahlknecht würdigte die Rolle der Polizeibeamten vor Ort und deren Vorbildfunktion in der und für die Gesellschaft. Solange er Innenminister sei, werde er deshalb auch Verabschiedungen von Revierleitern wahrnehmen. Normalerweise komme der Innenminister lediglich zu Verabschiedungen von Präsidenten und zu Wechseln im Landeskriminalamt, sagte er.
Nach der offiziellen Feierstunde blieb für die Anwesenden noch Zeit, einige persönliche Worte auszutauschen.