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Verbandsgemeinde Drei Kitas sind schon ausgebucht

Die Notbetreuung in Kindereinrichtungen ist ausgeweitet: In der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf wird es enger.

Von Anke Pelczarski 24.04.2020, 12:09

Beetzendorf/Diesdorf l „Wir haben die Grundrisse aller Kindertagesstätten und Horte noch einmal genau analysiert, um zu wissen, wie viele Kinder wir nach den aktuellen Vorgaben notbetreuen dürfen“: Das sagt Michael Olms, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf, auf Nachfrage der Volksstimme. Erforderlich seien nach dem aktuellen Erlass vom 17. April fünf Quadratmeter Grundfläche je Kind, aber nicht mehr als fünf Kinder und die zu betreuenden Personen pro Raum. „Das ergibt in unseren 15 Kitas aktuell 290 Plätze. Davon sind mit Stand heute 181 belegt“, berichtet er am Donnerstag, 23. April. Nach ersten Überschlägen war die Verwaltung nur auf 250 Plätze gekommen.

Die Antragsflut in Sachen Notbetreuung gehe weiter, weil der Passus bezüglich der kritischen Infrastruktur um einige Berufsgruppen erweitert worden sei. Allein von Mittwoch auf Donnerstag (22. zum 23. April) seien 25 neue Genehmigungen erteilt worden, nennt er eine Zahl.

Allerdings bedeute das jedoch auch, dass die maximale Kapazität zweier Einrichtungen bereits ausgeschöpft sei. Die dritte Einrichtung sei am Freitag (24. April) ausgebucht. „In drei weiteren Einrichtungen sind nur noch ein oder zwei Plätze frei. Auch da stoßen wir rasch an unsere Grenzen“, fügt er hinzu. „Den Eltern, die um einen Platz in den ausgelasteten Kitas ersuchen, bieten wir telefonisch an, auf Nachbareinrichtungen umzuschwenken“, erläutert Michael Olms. Auf der VG-Seite befinde sich jetzt eine Erklärung zur alternativen Notbetreuung, die die Eltern ausfüllen müssen. Ihnen obliege die Entscheidung, ob sie die Ausweichmöglichkeit annehmen oder nicht. Wenn sie diese ablehnen, bestünde nach der jetzt gültigen Verordnung kein Anspruch auf eine Notbetreuung.

Sowohl größere als auch nicht so große Kindertagesstätten gehörten zu den besonders frequentierten, sagt der Bürgermeister, ohne konkrete Standorte zu nennen. Womit dies begründet sei, lasse sich nicht genau sagen. Fest stehe, dass wieder mehr Eltern an ihre Arbeitsplätze zurückkehren würden und die Betreuung ihrer Kinder benötigten.

In den fünf Horten der Verbandsgemeinde würde es 85 Notbetreuungsplätze geben. Davon seien per Donnerstag 41 vergeben gewesen. „Da haben wir noch Kapazitäten, weil momentan der Schulbesuch noch untersagt ist“, erklärt Michael Olms. Wenn ab 4. Mai voraussichtlich die Viertklässler wieder zum Lernen in die Klassenzimmer zurückkehren sollten, dann müsse neu geschaut werden. Der Bürgermeister befürchtet jedoch, dass dann die Notbetreuungsplätze nicht ausreichen könnten.

„Aber das ist ein Gedankenspiel. Wir wissen noch nicht, was am 30. April beim nächsten Gespräch zwischen Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten festgelegt wird. Und auch nicht, wie das Bundesland Sachsen-Anhalt darauf reagiert“, blickt er voraus. Wenn das fest stehe, müsse die aktuelle Situation neu bewertet werden.