1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Verein muss nächste Woche raus

Tierheim Verein muss nächste Woche raus

Der Tierschutzverein Salzwedel muss das Tierheim in Hoyersburg bis Monatsende räumen.

Von Alexander Rekow 26.07.2019, 15:00

Hoyersburg l Seit Anfang Juli ist das Tierheim in Hoyersburg dicht. Der Tierschutzverein Salzwedel packt derzeit seine sieben Sachen und muss das Areal verlassen. Grund dafür: Der Altmarkkreis Salzwedel hat zum 1. Juni einen Aufnahmestopp verhängt. Das Verwaltungsgericht Magdeburg urteilte im Eilverfahren, dass diese Entscheidung rechtens ist. Dem Tierheim fehle es an qualifiziertem Leitungspersonal, erklärte Dezernat Hans Thiele gegenüber der Volksstimme.

Einen Monat später zog auch die Hansestadt Salzwedel ihrerseits Konsequenzen. „Die Stadt musste reagieren“, machte Bürgermeisterin Sabine Blümel klar. Denn der Tierschutzverein kam durch den Aufnahmestopp nicht mehr der städtischen Pflichtaufgabe nach – die Entgegennahme, Verwahrung und Versorgung von Fundtieren. Doch wie geht es nun weiter? Die Volksstimme fragte im Salzwedeler Rathaus nach.

„Der Stichtag zum Verlassen des Geländes ist der 31. Juli“, erklärt Stadtsprecher Andreas Köhler. Bis dahin muss der Tierschutzverein Salzwedel mit seinem Hab und Gut das Areal in Hoyersburg verlassen. „Erst danach kann eine Bestandsaufnahme des Objekts durchgeführt werden“, heißt es weiter. Unterm Strich werde dann geprüft, ob das Tierheim in Hoyersburg überhaupt noch in der Form zu betreiben sei. Gebäude und Zwinger sind nicht mehr zeitgemäß, pfeifen die Vögel von den Dächern.

Über mögliche Partner, die künftig die Aufgabe des Tierschutzvereins übernehmen, schweigt sich die Stadt aus. „Über Arbeitsgespräche wird es keine Auskünfte geben“, meint Andreas Köhler: „Zu gegebener Zeit wird über eine mögliche weitere Nutzung des Geländes informiert.“

Wie ein Insider der Volksstimme am Telefon sagte, soll auch die ehemalige Tierheimleiterin Nancy Schulz im Rathaus zu Gesprächen gewesen sein. Dies wurde aber von der Stadt nicht bestätigt. Sie wurde im Februar 2019 von Tierschutzvereins-Vorsitzenden Antje Gebert entlassen (wir berichteten).

Bleibt die Frage, was mit den Fundtieren geschieht. Hierzu Andreas Köhler: „Fundkatzen werden kurzfristig in private Pflegestellen gegeben.“ Dies sei auch in anderen Kommunen üblich. Derzeit würden drei Samtpfötchen in Privathaushalten „liebevoll rund um die Uhr von erfahrenen Katzenbesitzern betreut“. Eine Tierärztin versorge sie medizinisch. Ein Katzenjunges und ein ausgesetzter betagter Yorkshire Terrier seien im Ahlumer Tierheim untergebracht. „Weitere Fundtiere gab es seit Juni 2019 nicht“, teilt der Stadtsprecher mit. Obendrein sei die Anzahl der Fundtiere seit Jahresbeginn rückläufig.