Weihnachtsmarkt Ein anstrengender Job

Otto Wüstemann ist Marktleiter des Salzwedeler Weihnachtsmarktes.

Von Arno Zähringer 11.12.2017, 11:16

Salzwedel l Was haben Otto Wüstemann und die Tanne auf dem Rathausturmplatz in Salzwedel gemeinsam? Nun, beide sind untrennbar mit dem Weihnachtsmarkt in der Hansestadt verbunden.

Seit vielen Jahren öffnet Otto Wüstemann seinen Stand, verkauft Glühwein und andere Heißgetränke. Er engagiert sich in der Werbegemeinschaft Salzwedel, die Ausrichter des Marktes ist. „Da muss man doch mitmachen und etwas tun“, berichtet der gelernte Maurer und Parkettleger, der allen Händlern als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Seit sechs, sieben Jahren hat er sogar die Funktion des Marktmeisters inne. Eine Aufgabe, die nicht immer Spaß macht, denn immer wieder müssen größere und kleinere Probleme gelöst werden. Das beginnt bei den Toiletten, die nicht funktionieren oder setzt sich fort bei Stromleitungen, die nicht immer so funktionieren, wie sie sollen. Wüstemann ist das „Mädchen für alles“, das sich um die Sorgen und Nöte der Händler kümmert.

Es ist ein anstrengender und aufwendiger Job, den es zu erledigen gilt. Mit ein bisschen Engagement ist er nicht zu schaffen, das erfordert den ganzen Mann und ganzen Einsatz. Vor allem im Vorfeld des Marktes und mit dem Beginn des Hüttenaufbaus ist die Zeit ein wichtiger Faktor. „15 Stunden sind da keine Seltenheit“, erzählt der 68-Jährige, der sich durchaus vorstellen könnte, den Job des Marktmeisters in jüngere Hände abzugeben. „Wäre schön, wenn sich jemand melden würde“, sagt Wüstemann, der aber auch zugibt, dass die Arbeit Spaß macht. Denn in der Vergangenheit ist alles rund gelaufen. Das hänge auch damit zusammen, dass er viele Händler seit Jahren kennt. „Dadurch ist es oft leichter, das eine oder andere Problem zu lösen.

Der neue Standort des Marktes – bis zum vergangenen Jahr war er auf dem Platz vor dem Bürgercenter untergebracht – sei „schon eine Herausforderung gewesen“. Auch weil es in diesem Jahr ein paar Besonderheiten gibt. Die Aktionshütten, beispielsweise. Und trotzdem: Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der Polizei sei gut. Alle Beteiligte arbeiteten Hand in Hand.

Morgens gegen 11 Uhr öffnet er oder seine Frau die Bude. Die Vorbereitungen beginnen allerdings schon früher. Wenn alles gut läuft, dann sind gegen 22 Uhr die Aufräumungsarbeiten abgeschlossen. „Manche der Kollegen brauchen aber länger, das hängt auch mit der Größe des Standes zusammen.“

Noch bis 17. Dezember (dritter Advent) ist der Weihnachtsmarkt in Salzwedel geöffnet. Bis dahin wird Otto Wüstemann noch einige Getränke verkaufen, wie er im Gespräch – zugegeben nicht bei einer Tasse Kaffee–, sondern bei einem Becher Glühwein erzählt.