1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Grüngutabgabe kann Geld kosten

Gebühren Grüngutabgabe kann Geld kosten

Wer sein Grüngut selbst zum Wertstoffhof bringt, sollte über eventuell anfallende Gebühren bescheid wissen.

Von Julia Schneider 06.10.2015, 01:01

Schönebeck l „Hier wird willkürlich entschieden, ob und wieviel man bezahlen muss“, empört sich Jens Nagel am Volksstimme-Lesertelefon. Der Welsleber besitzt ein eigenes Grundstück, deshalb fällt bei ihm oft eine beträchtliche Menge Grünschnitt an. Die bringt er nach Schönebeck – zum Wertstoffhof des Kreiswirtschaftsbetriebes in den Frohser Bergen. Dort werden Grünabfälle unentgeltlich angenommen – zumindest Kleinstmengen. So steht es seit 2011 in der Satzung des Wirtschaftsbetriebes vom Salzlandkreis. „Wir haben eine Regelung gefunden, den Grundstücksbesitzern mit Kleinstmengen bis einen Kubikmeter die Möglichkeit einzuräumen, ihr Grüngut kostenfrei auf den Wertstoffhöfen des Salzlandkreises abzugeben“, erläutert dazu Ralf Felgenträger, Betriebsleiter des Kreiswirtschaftsbetriebes.

Damit, so erklärt er, seien Mengen bis zu einem Kubikmeter gemeint, die im Durchschnitt rund 150 Kilogramm Grünabfällen entsprechen. Damit die Mitarbeiter auf den Wertstoffhöfen eine Bemessungsgrundlage haben, wurde in der Satzung festgehalten, dass in den Kofferraum eines Autos oder in einen normalen, einachsigen Anhänger etwa bis ein Kubikmeter passt. Seine Mitarbeiter, so sagt Ralf Felgenträger, sind in den meisten Fällen kulant und nehmen Grünschnitt auch kostenlos entgegen, wenn der Kofferraum eines Pkw-Besitzers einmal etwas größer als üblich ist.

Kostenpflichtig wird die Abgabe von Grüngut erst, wenn ein Kubikmeter überschritten ist. „Dafür haben unsere Mitarbeiter bereits ein Auge“, verrät Ralf Felgenträger. So seien mehrachsige und größere Anhänger in der Regel mit wesentlich mehr Grünschnitt beladen. Um aber nicht den Verdacht der Willkür aufkommen zu lassen, werden größere Anhänger gewogen. Pro Tonne Grünschnitt müssen Anlieferer 40 Euro bezahlen.

Der Welsleber Jens Nagel beschwerte sich darüber, dass er 24 Euro für eine angelieferte Ladung bezahlen musste, nur weil er einen größeren Anhänger besitzt. „Wenn Herr Nagel 24 Euro bezahlt hat, so hat er ein Gewicht von über einer halben Tonne! angeliefert, was natürlich nicht durch alle Gebührenzahler mit getragen werden sollte und was der kostenfreien Menge absolut widerspricht“, antwortet Ralf Felgenträger. Er weist darauf hin, dass es auf den Wertstoffhöfen klare Anweisungen gibt und niemand benachteiligt wird.

Zudem bietet der Kreiswirtschaftsbetrieb Grundstücksbesitzern zweimal jährlich die Möglichkeit, ihr Grüngut abholen zu lassen. Wer seinen Grünschnitt nicht mehr in der eigenen Biotonne unterkriegt oder noch keine Biotonne besitzt, der kann diesen derzeit zu den Abfuhrterminen der schwarzen Restabfalltonne für die Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes bereitlegen. Dabei werden Grüngutmengen berücksichtigt, die sich im üblichen Maß eines Grundstückes bewegen.

Es wird ausdrücklich darum gebeten, keine Laubhaufen oder Grüngutberge aufzuschütten. Das bereitgelegte Grüngut soll nicht länger als zwei Meter sein, ein Gewicht von 25 Kilogramm und einen Durchmesser von 30 Zentimetern nicht überschreiten.

Größere Mengen Grüngut können Grundstücksbesitzer selbst beim Wertstoffhof anliefern, die Mitarbeiter nehmen sie bei der Abholung nicht mit, unterbreiten aber bei Bedarf auch ein gesondertes Angebot zum Transport und der Verwertung durch den Containerdienst. Die Grüngutsammlung findet in diesem Jahr noch bis 30. November statt.