Versammlung "Alte" Feuer-Welse

Mit der Jahreshauptversammlung endete bei der Freiwilligen Feuerwehr Welsleben das Einsatzjahr 2015.

Von Olaf Koch 11.01.2016, 21:18

Welsleben l Sonnabend, 20 Uhr. Zu dieser Zeit enden meist die nicht ganz ernstzunehmenden Wetten: Wie lange wird in diesem Jahr Ortswehrleiter Mario Brych seinen Rechenschaftsbericht vortragen? Wie viele Seiten werden es? Und um es vorwegzunehmen: Dieses Mal bewegte er sich erneut im traditionellen Limit von gut einer halben Stunde. Doch was Brych zu sagen hatte, war nicht mehr und nicht weniger als das komplette Jahr 2015. Er ließ es nochmals Revue passieren mit allen Höhen und Tiefen, mit dienstlichen Informationen und persönlichen Kommentaren.

Wichtigstes Thema war das neu in Dienst genommene Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF-20). Beim ersten Dienst Mitte Januar rückten gleich 23 aktive Kameraden an, um das Fahrzeug nicht nur in Augenschein zu nehmen, sondern auch alle Geräte zu entnehmen und mit diesen zu arbeiten. Auch das umgestaltete Tragkraftspritzenfahrzeug zum Mehrzweckfahrzeug erlebte die gleiche große Bedeutung.

Großes Thema bei den Welsleber Feuerwehrkameraden war im vergangenen Jahr die Feuerwehrrente. „Wir haben am Anfang des alten Jahres trotz einiger kleiner auftretender Probleme diesen Punkt lösen können“, machte Mario Brych deutlich. Damit sagt die Gemeinde Bördeland nun jedem aktiven Kameraden Dankeschön für die geleistete Arbeit.

Breiten Raum nahm im Rechenschaftsbericht von Mario Brych die Ausstattung ein. Der Ortswehrleiter sagte mit einem leichten Augenzwinkern, dass sich niemand in der Verwaltung wundern solle, dass die Bestellliste der Wehr für das Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 noch länger geworden ist. „Aber die 70 Prozent, die von 2015 noch offen sind, habe ich wieder mit auf die Liste gesetzt", sagt er.

Und Brych fügt hinzu: „Nicht, weil es mir Spaß macht, sondern weil wir eine Feuerwehr sind, die in allen Beziehungen wie Einsatzsachen und Einsatzmittel sehr viel - im Vergleich zu anderen Feuerwehren - unterwegs ist“, so der Ortswehrleiter. Diese Kritik solle aber nicht bedeuten, dass die Feuerwehr im abgelaufenen Jahr aus den Mittelanforderungen nichts erhalten habe, aber nach Auskunft des Wehrleiters fehlen immer wieder wichtige einsatzmitteltechnische Geräte, die sich im Umgang in der Arbeit in Beziehung der stetig wachsenden Zahl der Schwerunfälle auf der Autobahn 14 herauskristallisiert haben.

Die Einsatzstatistik des Jahres 2015 zeugt erneut von jeder Menge Arbeit für die Kameraden. Insgesamt wurden sie 36-mal alarmiert: zu zehn Brandeinsätzen, zwölf Verkehrsunfällen, zwei technische Hilfeleistungen, elf Sturmschäden und einer Fehlausrückung. Vor allen die teilweise komplizierten und schweren Verkehrsunfälle auf der Autobahn setzten den Kameraden zu. Ein Toter, verletzte Personen und langwierige Hilfen brachten viele Kameraden an ihre Belastungsgrenze.

Stolz können die Welsleber Feuerwehrleute auf ihren Nachwuchs sein. In die Kinder- und Jugendfeuerwehr sind derzeit 26 Mädchen und Jungen integriert: 13 in der Kinderfeuerwehr und die gleiche Anzahl in der Jugendfeuerwehr. Sie absolvieren jetzt schon Dienste und werden auf den späteren aktiven Dienst von Jugendwehrleiter Frank Garlipp vorbereitet. Er blickte in seinem Bericht auf das 50-jährige Jubiläum der Kinder- und Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr zurück.

Probleme sieht Garlipp in Zukunft im Transport nicht nur des Welsleber Nachwuchses, sondern insgesamt im Bördeland. Auch die ordentliche Betreuung sprach er an. In diesem Jahre feiern die Kinder „5 Jahre Feuer-Welse“. Für diese Veranstaltung im September hat Bürgermeister Bernd Nimmich spontan die Schirmherrschaft übernommen.

Etwas neidisch schaute so mancher Kamerad zu der Frauengruppe der Feuerwehr und hörte den Rechenschaftsbericht. Denn dort scheint es recht gemütlich zuzugehen, wenngleich die Gruppe eine feste Aufgabe im Feuerwehralltag hat. Dazu Bernd Nimmich: „Danke an Euch, Ihr seid auch der Verpflegungstrupp und habt damit eine wichtige Aufgabe.“ Die Frauengruppe der Feuerwehr Welsleben feierte 2015 ihr zehnjähriges Bestehen.