Müllberg Wer kennt das Bobbycar?

An der Straße nach Wespen liegt seit Ende vergangener Woche ein illegal entsorgter Müllberg.

Von Thomas Linßner 19.04.2016, 20:02

Wespen l Die gewissenlosen illegalen Müllentsorger haben so ihre Lieblingsorte, wofür bestimmte Voraussetzungen nötig sind: Nähe zur Straße, ein ausgebauter Feldweg, ein bisschen Deckung, der eventuellen Zeugen wegen. Die einsame Landstraße nach Wespen erfüllt diese Anforderungen auf Höhe des Biotops „Sauern Zeitz“.

Es wurde vermutlich in der Nacht von Donnerstag zu Freitag eine unglaubliche Ladung Hausrat abgekippt. „Besonders auffällig ist ein Bobbycar, das vielleicht Hinweise zum Täter geben kann“, sagt Polizeikommissar Bernhard Wessner. Für diese Menge habe man schon einen geschlossenen Transporter mit größerer Ladefläche gebraucht.

Den Fund meldete bereits am Freitag Jagd-Hegeringvorsitzender Tobias Wostry. „Wir Jäger sammeln jedes Jahr den Müll aus den Revieren und hier wird in einer Nacht eine ganze Transporterladung entsorgt“, grollt er.

Auch viele Wespener, die täglich an diesem Schandfleck vorbei müssen, sind entrüstet. Zumal Bernhard Wessner darauf hinweist, dass es sich ausschließlich um Materialien handelt, die ganz legal auf der Deponie hätten entsorgt werden können.

Die Entsorgung ist im sogenannten Außenbereich Sache des Landkreises, der auch die Kosten trägt. Wie immer in solchen Fällen ist die Umweltinspektion auf couragierte Bürgerhinweise angewiesen. Die Wahrscheinlichkeit, endlich so einen „Illegalen“ belangen zu können, ist dann ungleich größer als sonst. So kam man jenen Tätern auf die Spur, die vor einigen Jahren die Haushaltsauflösung einer verstorbenen Person „geschlossen“ abkippten. Darin fanden sich jede Menge persönliche Hinweise. Auch bei Döben wurden Ordnungsamt und Polizei fündig. Auf einem Postkarton steht die Adresse einer Barbyerin. Bernhard Wessner weist darauf hin, dass Ordnungswidrigkeiten wie diese mit einer Geldbuße bis 10 000 Euro geahndet werden können. Was von der Menge und vom Inhalt des Müllberges abhänge.

Die Aufklärungsquote liege etwa bei zehn Prozent. Sie könnte höher sein, wenn die Bürger ein wachsames Auge auf derartige Dinge hätten und sie melden würden.

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