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Konzertprojekt Entstehung eines großen Chores

An einem großen Werk der Musikliteratur arbeitet derzeit die Schönebecker Kantorei.

Von Hans-Eberhardt Gorges 12.05.2016, 23:01

Schönebeck l Wer mittwochabends am Gemeindezentrum St. Jakobi im Schönebecker Breiteweg vorbeikommt, wird von melodischen Gesängen in lateinischer Sprache überrascht sein. Die dort beheimatete Kantorei studiert in diesem Jahr unter der Leitung ihres Kantors Carsten Miseler das Mozart-Requiem ein, was ein weiterer Höhepunkt in ihrem Schaffen darstellt. Doch wie hat sich dieser Klangkörper einst aus den Kirchenchören Calbe, Barby und Schönebeck gebildet?

 

Hervorgegangen ist er im Prinzip aus zwei Kantoreien. In Schönebeck leitete die Probsteikantorin Beate Besser einen Kirchenchor, der aus Sängerinnen und Sängern aus Schönebeck, Altenweddingen und dem Kammerchor ‚musica beata‘ bestand. In Calbe und Barby leitete Kantor Joachim Steinbach die Kirchenchöre Calbe und Barby. Nach 32 Dienstjahren in Calbe und seinem Wirken in der näheren Umgebung dirigierte Joachim Steinbach mehrere Hundert Konzerte, wozu die Musikveranstaltungen in der Schrotholzkirche Wespen sowie die Konzerte in der Reihe „Klänge im Raum“ gehören. Nun war er am 1. Juli 2007 mit 65 Jahren in den Ruhestand gegangen. Ein neuer Kantor war nicht in Sicht. Da hatte Beate Besser die Initiative ergriffen und warb die Mitglieder der Kirchenchöre Calbe und Barby für eine Mitarbeit in einem „Großen Chor“ in Schönebeck, deren Aufruf viele Sängerinnen und Sänger folgten. Diese Neubildung hatte sehr ertragreiche Ergebnisse gebracht. Nahezu in Jahresfolge wurden Oratorien und Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelsohn-Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Michael Haydn, Johannes Brahms, Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Heinrich Schütz, Maurice Duruflé zur Aufführung in Schönebeck, Staßfurt, Oschersleben und Aschersleben zu Gehör gebracht. Beate Bessers Komposition: „Anbetung der „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ (Musik zu zwölf Wandbehängen von Christoph Grüger in Schönebeck für Chor und Orchester), wurde zu einem vollen Erfolg.

Im Jahre 2010 wurde Beate Besser zur Kirchenmusikdirektorin ernannt. Als besonderer Höhepunkt ihres Schaffens gilt die Aufführung des Deutschen Requiems von Brahms zusammen mit 100 Sängern und über 70 Instrumentalisten vom „Camp Blue Lake“ (Michigan USA) im Salzlandcenter in Staßfurt im Jahre 2011. Im Jahre 2012 erfolgte ihre Berufung zur Landesmusikdirektorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Darauf setzte der Kirchenmusiker Carsten Miseler die erfolgreiche Arbeit der Schönebecker Kantorei fort. Unter seiner Leitung wurde Georg Friedrich Händels „Messias“ im Jahre 2014 zur Aufführungsreife gebracht. Passionsmusiken folgten in den Jahren 2015/16. Hätte jemand in den vergangenen zehn Jahren Buch geführt, so wäre er wohl weit über 250 aufgeführte Gesänge, Choräle oder Lieder gekommen.

In diesem Jahr begann nun die Erarbeitung des Mozart-Requiems, ein Werk, was viel Schicksalhaftes im Leben dieses großen Komponisten an sich hat. Eingeweihte kennen die Geschichte der Entstehung dieses Werkes, andere sollten sich bei der Aufführung am 24. September in der Jakobikirche Schönebeck oder am 25. September in der Stephanikirche Aschersleben von der Klangfülle überraschen lassen. Die Orchesterbegleitung übernimmt die Saxonia music company Leipzig.