Flaschenöffner „Ich sammle gern, aber nicht alles“
Hans-Jürgen Fiedler sammelt Flaschenöffner. Mehr als 200 nennt der Calbenser bereits sein Eigen.
Calbe l Akribisch geordnet liegen die Flaschenöffner in einer mannshohen gläsernen Vitrine. Der Betrachter muss angesichts der Formen- und Farbenvielfalt unwillkürlich davor stehen bleiben.
„Keinen davon habe ich doppelt“, erklärt Hans-Jürgen Fiedler nicht ohne Stolz. Ob aus Holz, Metall oder Kunststoff, mit oder ohne Werbeaufdruck, groß oder klein. Die Vielfalt ist enorm.
Die Flaschenöffner-Liebe wurde beim Calbenser Anfang der 1990er Jahre geweckt. Kurz nach dem Mauerfall zog es den Handwerker mit seiner Ehefrau Rita nach Spanien. „Das war ein wunderschöner Urlaub“, schwärmt Hans-Jürgen Fiedler noch heute. Auf einem Markt hatte er einen Flaschenöffner als Souvenir ergattert. Der Startschuss für seine Sammelleidenschaft. Marokko, Tunesien, Italien: Es folgten viele weitere Urlaube, in denen er die Augen nach außergewöhnlichen Flaschenöffnern offen hielt.
Dabei nimmt Hans-Jürgen Fiedler nicht jedes Exemplar mit, das in seiner Sammlung noch fehlen würde. „Es muss mir schon gut gefallen“, sagt er. Am liebsten habe er Unikate, wie den Eigenbau-Öffner, den er von seinem Schwiegersohn geschenkt bekommen habe.
Für eine andere Flaschenöffner-Liebhaberfigur aus Holz habe er extra einen Arm drechseln lassen. „Das war teurer als der ganze Öffner“, sagt Fiedler.
Anfangs war es die Erinnerung an einen schönen Moment oder an einen lieben Menschen, die er mit den Flaschenöffnern verband, später ging er mit seiner Frau selbst auf Flohmärkte und suchte. „Dort bringt das Feilschen Spaß“, sagt Fiedler und freute sich immer, wenn er ein Schnäppchen ergattert hatte. Auch von Familie, Freunden und Arbeitskollegen bekam er einiges geschenkt. Mit dem Sammeln sei noch lange nicht Schluss, meint Fiedler, auch wenn die Vitrine dann nicht mehr ausreichen wird.
Und öffnet der Calbenser seine Bierflaschen mit allen Sammlerstücken gleichermaßen? „Nein, dafür nehme ich gewöhnlich einen einzigen und der hängt neben der Vitrine“, lacht Hans-Jürgen Fiedler, der übrigens auch eine Sammlung von Zollstöcken besitzt. Doch die ist (noch) nicht so umfangreich. Auch eine kleine Auswahl an alten Kaffeemühlen kann sich ebenfalls sehen lassen.
