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Aufführung Berufsschüler verirren sich im Wald

Angehende Kinderpfleger der Berufsbildenden Schule in Schönebeck haben ein Märchen in Kitas aufgeführt - und nun für ihre Mitschüler.

Von Emily Engels 21.12.2017, 00:01

Schönebeck l Wenn ein junges Mädchen im dunklen Wald umherirrt, heißt das im Märchen meist nichts Gutes. So ergeht es auch der ältesten Tochter eines armen Holzfällers. Denn als sie ihrem Vater das Mittagessen in den Wald bringen soll, läuft nichts so wie geplant. Zunächst lässt sie den großen Topf, gefüllt mit warmer Linsen- und Erbsensuppe, fallen. Dann haben auch noch zwei Vögelchen die Spur zum Vater, Brotkrumen, aufgegessen.

Das Mädchen hat sich also komplett verirrt und findet in dem Haus eines alten Mannes Unterschlupf, wird dort allerdings von seinen drei Tieren eingesperrt, weil sie ihnen nichts zu essen gegeben hat. Das Märchen, das die Gebrüder Grimm einst im Jahre 1857 aufgeschrieben haben, setzt heute die komplette Kinderpfleger-Klasse im zweiten Ausbildungsjahr der Berufsbildenden Schule (BBS) in Schönebeck-Frohse auf kreative und lustige Art und Weise um. Da sind die zwei zickigen Schwestern, ein grummeliger alter Mann, der so bärtig ist, dass man sein Gesicht nicht erkennen kann und seine Tiere: zwei authentisch gockelnde Hühner und eine muhende Kuh.

Die Berufsschüler führen die Aufführung heute zum achten und letzten Mal auf – dieses Mal vor ihren Mitschülern. Denn in der vergangenen Woche habe sie es bereits in sieben verschiedenen Kindertagesstätten des Salzlandkreises gespielt. Heidelind Richter, die in der BBS die Kinderpfleger im Lernfeld „Spiel“ unterrichtet, zeigt sich von der Umsetzung der gesamten Klasse begeistert. „Sie haben sich und ihr Spiel von Aufführung zu Aufführung kontinuierlich verbessert, haben die Kritik gut angenommen und sofort umgesetzt“, schwärmt sie von ihren Schülern, die seit September an dem Stück gearbeitet haben. Genauso gut wie das Projekt geht übrigens auch das Märchen aus. Nachdem auch die zweite zickige Tochter von den Tieren eingesperrt wurde, kommt eine dritte Tochter und rettet durch ihre fürsorgliche Art ihre Schwestern.

Denn als einzige kümmert sie sich nicht nur um den alten Mann, sondern versorgt auch seine Tiere.

Am nächsten Morgen erwacht die fürsorgliche Schwester in einem Schloss mit drei Dienern und einem Königssohn, die sie von einer Verwünschung erlöst hat. Sie heiratet den Königssohn und die älteren Töchter werden zur Besserung als Mägde zu einem Köhler geschickt.

Für Heidelind Richter der krönende Abschluss eines Projektes, das in dieser Form bereits zum 22. Mal in der BBS Frohse stattgefunden hat. Sie sagt: „Die Schüler sind noch einmal richtig aus sich herausgegangen. Ich bin begeistert.“