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Ausstellung Künstlerinnen wollen den Menschen erfassen

Im Soziokulturellen Zentrum "Treff" in Schönebeck ist eine neue Ausstellung zu sehen.

Von Heike Liensdorf 08.09.2017, 06:00

Schönebeck l „Gesichter. Etwas Geheimnisvolles liegt in ihnen. Etwas Fremdes – gleichzeitig aber so Vertrautes.“ Mit diesen ersten Worten stimmte Katja Michler in ihrer Laudatio auf die Ausstellung „Through art we talk to strangers“ im Soziokulturellen Zentrum Treff in Schönebeck ein. Lorena Halbig und Julia Schorcht zeigen dort ihre Werke.

„Was wir jeden Tag als selbstverständlich betrachten, ja, was uns zumeist noch nicht einmal tiefer ins Auge fällt, darauf haben sie ihr Augenmerk gelegt. Den Menschen zu erfassen. Seine angeborene Vielseitigkeit. Seine ihm innewohnende Schönheit, seine tiefen Emotionen“, beschreibt Katja Michler die beiden jungen Frauen weiter. Die Künstlerinnen stellen sich dieser Herausforderung, sehen sie als reizvoll und unerschöpflich an.

Julia Schorcht ist 1985 in Staßfurt geboren, Lorena Halbig 1992 in Schweinfurt. Beide leben seit Jahren in Berlin. Beide haben bereits als Kinder gern gemalt. Beide widmen sich auch jetzt wieder sehr intensiv ihrer Leidenschaft, der Malerei. Jeder für sich stellt aus, die Schau im „Treff“ ist aber die zweite gemeinsame. Jeder für sich malt an seinen Bildern, im „Treff“ ist das erste gemeinsame Werk zu sehen.

„Sie versuchen stets, in ihren Bildern mehrere Ebenen herauszuarbeiten, so dass, je nach Betrachter, ein Bild unterschiedliche Stimmungen vermitteln kann. Besonders durch, häufig auf den ersten Blick melancholisch oder gar düster scheinende Werke, möchten die Berliner Künstlerinnen vielseitige Interpretationsmöglichkeiten ein und des selben Werkes schaffen“, so Katja Michler in ihrer Laudatio.

Sie wollen Kunst zeigen, die spricht. Nonverbal. Mehrdeutig interpretierbar. Sie bauen auf den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick und seinen Grundsatz: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Lorena Halbig und Julia Schorcht wollen mit ihren Bildern zur Kommunikation über eben diese anregen, sie wollen Gedanken und Emotionen bewegen. Sie wollen nicht nur angenehme Gefühle vermitteln, sondern auch mit unangenehmen Reizen konfrontieren – viele ihrer Werke zeigen dunkle Farben, wirken düster – und somit einen Diskurs anregen.

Die Ausstellung ist bis 3. November im „Treff“ zu sehen.