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Feuer Barby: Brandanschlag auf Amtsräume im Haus der Begegnung?

Räumlichkeiten des Ordnungs- und Einwohnermeldeamts in Barby im Haus der Begegnung sind mittwochfrüh durch ein Feuer beschädigt worden. Es gibt Indizien, dass es sich um Brandstiftung handelt. Was war passiert und wie wirkt sich der Schaden auf die Arbeit in den Ämtern aus?

Von Thomas Linßner und Paul Schulz 03.05.2023, 15:45
Mittwochfrüh rücken Polizei und Feuerwehr zu einem Brand im  Haus der Begengung in Barby aus, wo auch das Ordnungs- und Einwohnermeldeamt Räumlichkeiten unterhält. Es gibt Hinweise, dass es sich um Brandstiftung handelt.
Mittwochfrüh rücken Polizei und Feuerwehr zu einem Brand im Haus der Begengung in Barby aus, wo auch das Ordnungs- und Einwohnermeldeamt Räumlichkeiten unterhält. Es gibt Hinweise, dass es sich um Brandstiftung handelt. Foto: Thomas Linßner

Barby - Voraussichtlich bis Ende nächster Woche müssen sich die Bürger im Barbyer Rathaus melden, wenn sie die Dienste des Einwohnermeldeamtes in Anspruch nehmen wollen. Der Grund: Im Haus der Begegnung, also quasi dem „Rathaus II“, wo Einwohnermeldeamt und Ordnungsamt untergebracht sind, hat mittwochfrüh ein Feuer gewütet. Betroffen war ein Lagerraum, in dem Arbeitsmaterialien gelagert wurden. Die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache dauern derweil an. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Unter anderem habe die Polizei bereits festgestellt, dass eine Gehwegplatte durch eine Scheibe des Gebäudes geworfen wurde, teilt das Polizeirevier Salzlandkreis auf Volksstimme-Anfrage mit.

50.000 EuroSchaden

Die Schadenshöhe wird von der Polizei auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Kämmerin Claudia Blumtritt, die gegenwärtig stellvertretende Bürgermeisterin ist, teilt weiter mit: „Verbrannt sind hauptsächlich Büroarbeitsmaterialien, das städtische Dienstfahrrad und neue Küchenmöbel.“

Sonst heißt es vor Ort: „Wir dürfen dazu nichts sagen!“ Das ist die uniforme Aussage von Verwaltungsmitarbeitern ebenso wie von Kameraden der Feuerwehren. Denn solange die Polizei und die Brandursachenermittler ihre Ergebnisse nicht auf den Tisch gelegt haben, ist alles Spekulation.

Rückseite des Hauses der Begegnung in Barby. Das mittlere Fenster zeigt den Lagerraum, in dem das Feuer wütete.
Rückseite des Hauses der Begegnung in Barby. Das mittlere Fenster zeigt den Lagerraum, in dem das Feuer wütete.
Foto: Thomas Linßner

Fakt ist, dass ein Raum im Haus der Begegnung ausbrannte. Als die Feuerwehr Barby gegen 6.15 Uhr (kurz darauf kam die Wehr Pömmelte mit 15 Kameraden) eintraf, soll noch Benzingeruch in der Luft gelegen haben.

Reinigungskraft nimmt Rauch wahr

Insgesamt waren 28 Feuerwehrleute mit acht Fahrzeugen im Einsatz, teilt das Polizeirevier Salzlandkreis weiter mit. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr durch eine Reinigungskraft, die im Objekt eine starke Rauchentwicklung wahrgenommen habe, sagt Jens Galetzka, Leiter Zentrale Aufgaben beim Polizeirevier Salzlandkreis.

Die Kameraden begannen ihre Löscharbeiten mit Hilfe einer Steckleiter durch das Fenster. Das Feuer hatte offenbar viel Zeit, um eine große Hitze zu entwickeln. Im daneben liegenden Toilettenraum waren Mittwochmittag noch die Fliesen heiß.

Arbeit in den Ämtern

Doch wie sieht es mit den Aufgaben in den Ämtern aus? Wie, wo und wann werden diese fortgeführt? Für die acht Mitarbeiter von Ordnungsamt und Einwohnermeldeamt bedeutet der Brand, dass sie am Donnerstag ins Rathaus am Markt umziehen müssen. Denn zwar sind die Amtsräume im Haus der Begegnung vom Feuer selbst verschont geblieben, aber in der unteren Etage hat sich überall feiner Ruß breit gemacht. Zudem ist der Rauchgeruch allgegenwärtig. Wer sich hier nur zehn Minuten aufhält, trägt den Geruch Stunden in der Nase. „Das können wir den Bürgern, die hier warten, nicht zumuten“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Blumtritt.

Hinweise zur Tat oder möglichen Tätern nimmt die Polizei des Salzlandkreises, gern auch telefonisch, unter 03471-3790 entgegen.

Ein Brandanschlag fand auch Mitte der 60er Jahre auf das Barbyer Rathaus statt. Hier war es ein Einzeltäter. Er wurde ermittelt, weil er sein Fahrrad vor der Tür hatte stehen lassen.