Weihnachtsmarkt Barbys Bürgermeister löst Wettschuld auf Weihnachtsmarkt ein
„Advent in Barbys Höfen“ hieß es am Wochenende beim Weihnachtsmarkt. Das Konzept von Stadt, Vereinen und kreativen Gewerbetreibenden ging auf: Man sah es an der Besucherzahl.

Barby - Bürgermeister Torsten Reinharz muss sich ein bisschen wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde vorgekommen sein, als er seine Wettschuld einlöste. Diese multiple Persönlichkeit des Literaturklassiker- und späteren Horrorfilm-Protagonisten darf man in diesem Zusammenhang bemühen, weil der Bürgermeister überzeugter Bayern-Fußballfan ist, beim Weihnachtsmarkt aber in „verfeindeter“ gelb-schwarzer BVB-Fantracht auftreten musste. Ein sehr origineller Gag, den die Damen einer Barbyer Häkelgemeinschaft erdachten. Die hatten gewettet, dass sie es schaffen, einen Riesenschal um das Rathaus zu spannen. Seit Donnerstag ist das historische Amtsgebäude mit 120 Metern Schal umwickelt, 70 Meter hätten gereicht. Reinharz war skeptisch geblieben und hatte verloren. (Freilich ahnte der Bürgermeister schon im Vorfeld, dass es die emsigen Häkelfrauen um Michaela Hamel für den guten Zweck schaffen würden ...)

Insgesamt machten in diesem Jahr sieben Höfe mit. Darunter war auch Stefan Celba, dessen malerisches Gehöft am Fuße des Marienkirchturms liegt und der 2010 die Idee zu diesem Format hatte. Der junge Barbyer hätte sich das Wochenende freilich anders vorgestellt. Aus gar nicht gutem Grund mit der FFP2-Maske auf dem Kopf musste er dem Marktgeschehen nur aus der Ferne beiwohnen ... So blieb der holzbefeuerte Backofen kalt, in dem das leckere Handbrot geknuspert werden sollte. Richtig viel los war dagegen ein paar Meter weiter: Bei Thilo Wegner in der Schulstraße konnte zeitweise kein Apfel zu Erde. Hier hatten sich mehrere Stände aufgebaut, es wurden Schieferherzen „gehauen“ und Menschengesichter geschminkt. Wobei schon mal ein seriöser Handwerker einen drolligen Katerkopf bekam.

Zum ersten Mal war das Kino in der Goethestraße dabei. Der Cinema-Verein hatte das Angebot des Schönebecker Hobbyfilmers Wilfried Birkhahn dankend angenommen, der in den vergangenen drei Jahrzehnten mehrere Filme in Barby drehte. So flimmerte auch ein Streifen von der 1050-Jahrfeier aus dem Jahre 2011 über die Leinwand. Birkhahn gehörte dereinst zum Videozirkel des Soziokulturellen Zentrums „Treff“ in Schönebeck.
