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Bauarbeiten Corona bremst Kampfmittelräumer aus

Warum es an der Baustelle an der Bahnhofstraße in Barby nicht weiter ging.

Von Andre Schneider 10.08.2020, 23:01

Barby l „So viele Ampeln hat Barby noch nie auf einmal gesehen“, scherzt Bauamtsleiter Holger Goldschmidt. Insgesamt werden Autofahrer durch drei Lichtzeichen an der Baustelle Bahnhofstraße/Ecke Wilhelmsweg vorbeigelotst. Dort kann es nach einer Pause endlich weitergehen.

Staub liegt in der Luft. Der dumpfe Klang eines Presslufthammers übertönt die Motorengeräusche der Autos. Kurzum: Es wird gebaut. Lange hatten die Arbeiten stillgestanden.

Der Grund für den Baustopp: die Corona-Pandemie. „Der Kampfmittelräumdienst konnte nicht arbeiten“, erklärt Goldschmidt. Wären an der Kreuzung tatsächlich scharfe Munition oder gar eine Weltkriegsbombe gefunden worden, hätte das massive Evakuierungen bedeutet. „Innerhalb eines kilometergroßen Umkreises hätten alle Einrichtungen und Häuser geräumt werden müssen“, weiß der Bauamtsleiter. Das Reha-Klinikum und ein Pflegeheim wären betroffen gewesen. Die Richtlinien zum Schutz vor dem Corona-Virus hätten dann nicht mehr eingehalten werden können. Daher wurden Bodenuntersuchungen vorübergehend gestoppt.

Gefunden wurden im Nachhinein allerdings lediglich alte Metallteile und Patronenhülsen. Eine Gefährdung habe somit nicht bestanden, so Goldschmidt. Die Bauarbeiten können problemlos fortgesetzt werden. Die komplizierte Verkehrsführung durch insgesamt drei Baustellen-Ampeln wurde übrigens, so Goldschmidt, nötig, um die Baustellenarbeiten nicht zu beeinträchtigen. „Hier müssen ab und zu auch Dinge angeliefert werden und die Bauarbeiter benötigen etwas Platz.“

Die Arbeiten, die insgesamt 600.000 Euro kosten sollen, dauern nach jetzigem Stand noch bis zum Ende des laufenden Jahres an.