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Brand In Calbe brennt Doppstadt-Halle

In Calbe ist eine Werkhalle der Firma Doppstadt in Brand geraten. Die Ursache ist bislang ungeklärt.

Von Andreas Pinkert 28.12.2016, 09:51

Calbe l Um 7.38 Uhr am Mittwochmorgen schrillen bei den Feuerwehrkameraden der Saalestadt die Pieper. Beim Blick auf das Display wird schnell klar, dass sie sich beim 76. Einsatz in diesem Jahr auf etwas gefasst machen müssen.

Schon als die alarmierten Blauröcke aus Calbe und Schwarz wenig später mit Löschfahrzeugen und Drehleiter von der Salzer- in die Barbyer Straße einbiegen, sehen sie eine gigantische pechschwarze Rauchsäule in den trüben Himmel ziehen. Ihr Ziel ist die Doppstadt Calbe GmbH (siehe Infokasten) an der Barbyer Chaussee.

 

Die gute Nachricht: Personen kommen durch den Brand nicht zu Schaden. „Alle dort tätigen Mitarbeiter hatten zu Beginn der Löscharbeiten glücklicherweise die Hallen bereits verlassen“, sagt Marco Kopitz, Sprecher des Polizeireviers Salzlandkreis. Aufgrund der starken Rauchentwicklung veranlasste die Polizei eine Warnmeldung per Radio und eigene Durchsagen an die Bevölkerung von Calbe, die Fenster geschlossen zu halten.

In der aktuellen Risikoanalyse der Stadt gehört der Spezialist für Umwelttechnik wegen seines großflächigen Hallenkomplexes mit Schweißfertigung und Farbgebung zu den Gewerbe- und Industriebetrieben mit besonderen Gefahren. Beim Eintreffen wird schnell klar, dass es sich auf dem großen Betriebsgelände um den Bereich einer großen Werkhalle der Lackiererei handelt.  Der Geruch von verbrannten Gummi liegt wie ein schwerer Teppich über dem Einsatzort. „Mit Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind zu diesem Zeitpunkt 48 Einsatzkräfte vor Ort“, sagt Calbes Wehrleiter Lars Roschkowski gegenüber der Volksstimme.

An einen ähnlich großen Fall bei Doppstadt kann sich Lars Roschkowski nicht erinnern. „Vor langer Zeit stand mal eine Altmüllhalde in Flammen, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß“, erinnert sich der Wehrleiter. Nun stellt sich die Frage, was das verheerende Feuer ausgelöst hat. Laut Marco Kopitz wird sich die Brandursachenermittlung der Polizei genau mit dieser Frage beschäftigen. Auch über die genaue Schadenhöhe kann noch keine verlässliche Auskunft gegeben werden. „Nach ersten vorsichtigen Schätzungen wird er im fünfstelligen Bereich beziffert“, sagt Kopitz.

Nach rund fünf Stunden hatte der Spuk ein Ende. Ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude konnte verhindert werden. Auch die Brandwache ­– das Kontrollieren auf mögliche  Glutnester, die wieder aufflammen könnten – wurde erfolgreich durchgeführt. Die schlechte Nachricht: Zurück bleibt eine komplett ausgebrannte und verrußte Werkhalle, die noch keine zehn Jahre auf dem sprichwörtlichen Buckel hatte.

Welche Auswirkungen hat der Brand in der Lackiererei für das Unternehmen und seine Beschäftigten? Welche technischen Anlagen wurden genau zerstört? Müssen die Produktion gedrosselt und Leistungen ausgelagert werden? Bis zum gestrigen Redaktionsschluss war das Unternehmen trotz mehrfacher Versuche telefonisch nicht zu erreichen.