Brücke sanieren Der Lack ist ab

Rost und abgeplatzte Beschichtungen: Die Saalebrücke zwischen Calbe und Schwarz muss neu konserviert werden.

Von Andreas Pinkert 27.10.2016, 20:30

Calbe/Schwarz l Die Zeit frisst Stahl und Eisen. So lautet ein altväterliches Sprichwort, das auch auf die Saalebrücke zutrifft, die den gesamten Verkehr der Landesstraße 63 über den Fluss in Richtung Dessau führt. Und das seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1996.

Ihr heutiger Zustand ist alles andere als rosig. So sieht es jedenfalls Stefan Hörold. Der Regionalbereichsleiter der zuständigen Landesstraßenbaubehörde (LSBB), Regionalbereich West, erklärt auf Anfrage, das eine Behandlung wegen abblätternder Deckbeschichtung mit Blasenbildung, abgeplatzter Beschichtung und Anrostungen an Stahlteilen notwendig wird. „Der Korrosionsschutz muss für die gesamte Stahlkonstruktion erneuert werden“, sagt Hörold. Ein Vorgang, der bei Stahlbauwerken dieser Größenordnung regelmäßig wiederholt werden müsse.

Für die Sanierung sei das Bauwerk aus Umweltschutzgründen einzurüsten, erklärt Hörold, um die zu ersetzende Altfarbe aufzufangen. Gleichzeitig müssen die Bedingungen zum Neuauftrag hinsichtlich Oberflächentemperatur und Taupunkt eingehalten werden. Doch nicht nur neuer Korrosionsschutz soll aufgetragen werden. Der Plan sieht weiterhin vor, den Fahrbahnübergang vom Bauwerk zur Straße zu erneuern. Dahinter verbergen sich Fugen in Form von beweglichen Lamellen. Der Grund: Moderne Brückenbauwerke aus Stahl und Beton müssen größeren Dehnbewegungen aufgrund von Temperaturschwankungen und Verkehrsbelastung standhalten können.

In diesem Bereich sei eine Lamelle gebrochen, die beim Überfahren für unnötig Lärm sorgt. „Die neue Übergangskonstruktion wird lärmgemindert sein“, sagt Hörold. Darüber hinaus werden punktuell Beton instandgesetzt, teilweise Asphalt erneuert, die Längsfugen zwischen der Fahrbahnplatte und dem Versteifungsträger saniert sowie die Entwässerung verbessert. Der LSBB plant dafür rund 1,2 Millionen Euro ein, sagt Hörold.

Die Maßnahme brodelt bereits seit geraumer Zeit in der Calbenser Gerüchteküche, haben Kraftfahrer doch immer wieder Fachleute an und auf der Brücke bei Materialuntersuchungen gesichtet. Laut vielen Spekulationen sollte es kurz nach Freigabe der sanierten Brückenstraße losgehen. Dem widerspricht Hörold: „Die Umsetzung der Instandsetzung ist für das Jahr 2018 geplant.“ Doch aus Sicht der Kraftfahrer ist aufgeschoben nicht gleich aufgehoben, denn es kommt in zwei Jahren aufgrund der Einhausung des Bauwerkes zu Sperrungen. Deren Dauer kann aufgrund des derzeitigen Vorbereitungsstandes jedoch noch nicht abgeschätzt werden