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Umwelt Calbe: Schüler des Schillergymnasiums sind Gesichter der Buskampagne

Das Schillergymnasium wirbt seit dieser Woche auf einem Bus für die Schule und den Öffentlichen Personennahverkehr. Was ist der Sinn hinter dieser Kampagne?

Von Thomas Höfs 27.01.2022, 20:05
Antonia, Jonas, Julia und Moritz stehen hier neben dem Werbeaufdruck  für das Schillergymnasium am Bus, der die Schüler täglich zur Schule und wieder nach Hause bringt.
Antonia, Jonas, Julia und Moritz stehen hier neben dem Werbeaufdruck für das Schillergymnasium am Bus, der die Schüler täglich zur Schule und wieder nach Hause bringt. Foto: Thomas Höfs

Calbe - Im vergangenen Jahr haben die Schüler des Schillergymnasiums in Calbe den Landestitel bei den Energiesparmeistern geholt. Seit der Preisverleihung im Sommer haben sich die Schüler immer wieder mit dem Thema beschäftigt und ihr Plan mehr zu tun, nimmt nun Formen an.

Hintergrund

Seit dieser Woche ist dies auch für die Bürger auf den Straßen sichtbar. Denn ein Bus trägt nun eine Reklame des Schillergymnasiums und macht so auch für den Öffentlichen Personennahverkehr Werbung. Die Schüler, sagt Stefan Lenhart, hatten sich in der heute zwölften Klasse intensiv mit dem Energiesparen beschäftigt. In den Fokus rückte dabei auch die Mobilität. Mehr als die Hälfte der Schüler ist morgens und nachmittags auf ein Transportmittel angewiesen, um die Schule zu erreichen und wieder nach Hause zu gelangen.

Doch längst nicht alle Schüler nutzen dabei den Öffentlichen Personennahverkehr, zeigt die Blechlawine an Pkw, die morgens vor Schulbeginn auftaucht und die Schüler zum Gymnasium bringt. Viel entspannter könnte die Situation für die Menschen als auch für die Umwelt sein, wenn noch mehr Schüler die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen würden, sind sich die Schüler sicher. Mit der Werbung am Bus sollen die Schüler dazu angeregt werden, darüber nachzudenken und mit ihren Eltern darüber zu sprechen.

Der Mann hinter der Kampagne

Die Idee sprang aber schon bei Dirk Trappe über. Der Prokurist der Landesenergieagentur unterstützt beruflich die Schüler beim Energiesparen. Als ehrenamtliches Mitglied des Kreistages und dabei als Mitglied im Aufsichtsrat der Kreisverkehrsgesellschaft wolle er sich dafür einsetzen, dass der kommunale Anbieter den Schülern mehr Lust auf das Busfahren mache. Schnuppertickets könne er sich hier vorstellen, sagte er und begrüßte die Ideen der Schüler. Die Idee fördere nicht nur den Öffentlichen Personennahverkehr, sondern könne auch dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen weiter zu reduzieren. Auch der Individualverkehr produziert jährlich eine nicht geringe Menge dieser Treibhausgase. Jede Einsparung sei hier wichtig, meinte er.

Der Förderverein des Schillergymnasiums finanzierte die Anzeige auf der Rückseite des Busses. Zu den Kosten für den Verein wollte Vereinsvorsitzender Alexander Sieche aber nichts sagen. Lange mussten die Mitglieder des Fördervereins jedenfalls nicht überlegen, bis sie die Anfrage der Schüler nach einer Busanzeige beantworteten.

Einen Jahresvertrag hat der Förderverein erst einmal abgeschlossen. Den Bus habe er schon vor dem offiziellen Termin auf der Straße gesehen, schilderte Stefan Lenhart. Zusammen mit den Schülern ist er dabei, das Preisgeld des im vergangenen Jahr gewonnenen Wettbewerbs sinnvoll im Haus einzusetzen. Unter anderem planen die Schüler hier die Beleuchtung sparsamer umzubauen.

Das Preisgeld soll für die Schule genutzt werden

Unter anderen wollen sie die alten Leuchtstoffröhren un den Deckenlampen durch moderne Lampen mit Leuchtdioden austauschen. Nachrüsten würden sie gern auch die Heizkörper in den Räumen. Sie sollen erkennen können, wenn die Fenster geöffnet sind und die Wärmezufuhr abschalten. Energie soll zudem beim warmen Wasser in den Toiletten eingespart werden. Moderne Systeme wollen sie hier einbauen lassen und so noch weniger Energie verbrauchen.

Noch hoffen die Schüler und Lehrer, dass das Haupthaus des Gymnasiums in der näheren Zukunft saniert werden kann. Die Kreisverwaltung sucht seit Jahren hier nach einer Finanzierungsmöglichkeit. Bislang sind die Versuche, das in die Jahre gekommene Gebäude technisch und energetisch auf den aktuellen Stand zu bringen, gescheitert. Zuletzt wollte die Stadt hier zusammen mit dem Landkreis im Rahmen der Stadtbausanierung das millionenschwere Projekt umsetzen. Im vergangenen Jahr sagte die Kreisverwaltung das Vorhaben überraschend ab. Eine Alternative gibt es bislang nicht.

Lesen sie dazu den Kommentar des Autors Thomas Höfs