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Chormusik Misstöne begleiten Feste

Nach Teil 1 am Sonnabend in Pretzien folgte am Sonntag Teil 2: Im „Hirsch“ in Grünewalde fand das 17. Schönebecker Chorfest statt.

Von Olaf Koch 11.09.2017, 19:37

Grünewalde/Pretzien l Die Titel der Einladungen sind identisch. Zum „17. Schönebecker Chorfest“ wurde am Wochenende gleich zweimal eingeladen: einmal am Sonnabend in das Dorfgemeinschaftshaus „Alter Krug“ nach Pretzien, ein zweites Mal am Sonntag in den „Hirsch“ nach Grünewalde. Freunde der hiesigen Chormusik werden mit Freuden beide Tage rot im Kalender angestrichen haben. Wer sich aber, aus welchen Gründen auch immer, etwas anderes vorgenommen hatte, an dem gingen die beiden Chorfeste spurlos vorüber.

Nicht zum ersten Mal trübt diese Doppelbelegung der gleichen Veranstaltung Zuhörer wie Mitwirkende gleichermaßen. Am Sonnabend standen sieben Chore und Singegruppen auf der Bühne des „Alten Kruges“ in Pretzien. Ausrichter waren der Elbenauer Frauenchor und die „ßwiet ßisters“. Am Sonntag lud der Shanty-Chor Schönebeck gemeinsam mit dem Handwerker-Männerchor zu Teil 2 in den „Hirsch“ ein. Sechs Chören standen auf der Bühne der großen Festhalle: der Viktoria-Chor Schönebeck, der Roland-Chor Calbe, der Frauenchor Sonara Brumby, der Kreuzhorstchor Randau-Calenberge, der Handwerker Männerchor sowie der Shanty-Chor.

Am Sonnabend in Pretzien war die stellvertretende Oberbürgermeisterin, Gisela Schröder, von der Verwaltung anwesend, am Sonntag in Grünewalde der Oberbürgermeister selbst. Letzterer brachte zum Ausdruck, was beide Chorfeste auszeichnet, nämlich wie die Chöre deutlich hörbar das kulturelle Leben der Stadt und darüber hinaus bestimmen. Denn welche Kommune kann schon mit zwei Chorfesten an einem Wochenende mit insgesamt 13 Singegruppen und Chören glänzen?

Wie es dazu kam, ist letztendlich nicht ganz klar. Während ein Chor mehrere Jahre pausierte, übernahm ein anderer Chor den Titel „Schönebecker Chorfest“. Immer dann, wenn ein Jubiläum anstand, beanspruchte dieser Chor den Titel. Und 2017? In diesem Jahr waren es beide.

Oberbürgermeister Bert Knoblauch appellierte an beide Veranstalter, das Miteinander zu suchen. „Vielleicht können Sie sich in Zukunft durchringen, zu einem großen Chorfest gemeinsam einzuladen. Ich wäre auch bereit mitzuwirken“, schlug der Oberbürgermeister vor.

Dazu wird es nun wohl nicht kommen. Aus Pretzien wurde am Montag bekannt, zukünftig wohl auf die Überschrift „Schönebecker Chorfest“ gänzlich zu verzichten.