1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Eis-Cafés: Das kostet jetzt die Kugel Eis in Schönebeck

Preisentwicklung Eis-Cafés: Das kostet jetzt die Kugel Eis in Schönebeck

Molkereiprodukte wie Milch, Sahne, Butter aber auch Zucker sind teurer geworden. Wird jetzt auch das Eis in den Cafés von Schönebeck teurer?

Von Paul Schulz 07.05.2022, 08:30
Angela Ising, Geschäftsführerin von „Jannys Eis“ in der Friedrichstraße in Schönebeck, überreicht einem Kunden sein Eis.  Wie in anderen Eisdielen und Eis-Cafés in Schönebeck hat auch Ising die Preise angepasst.
Angela Ising, Geschäftsführerin von „Jannys Eis“ in der Friedrichstraße in Schönebeck, überreicht einem Kunden sein Eis. Wie in anderen Eisdielen und Eis-Cafés in Schönebeck hat auch Ising die Preise angepasst. Foto: Paul Schulz

Schönebeck - Wehmütig mag vielleicht so mancher Schönebecker an die Zeiten zurückdenken, in denen eine Kugel Eis nur ein paar Pfennige gekostet hat. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Schade eigentlich. Doch wie ist aktuell die Situation? Müssen die Freunde der kalten Süßigkeit in der diesjährigen Saison von Eisdielen, Eiscafés & Co. tiefer in die Tasche greifen? Die Volksstimme hat mit den Betreibern über ihr Geschäft und die Preise gesprochen.

Ob im Eiscafé Ebeling in Elbenau, im Markt-Café gegenüber vom Schönebecker Rathaus, bei Jannys Eis in der Friedrichstraße oder im Kurparkcafé Venezia – ein Satz ist überall zu hören: „Alles ist teurer geworden.“

Preisanstieg bei Molkereiprodukten

So schildert beispielsweise Angela Ising, die als Franchisenehmerin das Geschäft Jannys Eis in Schönebeck betreibt, dass der Preisanstieg bei Molkereiprodukten „deutlich spürbar“ sei. „Der Preis für Sahne hat sich nahezu verdoppelt“, sagt sie. In der Folge wurde vom Franchisegeber auch vorgegeben, die Preise für Eis anzuheben. Hat die Kugel Eis in der vergangen Saison 1,10 Euro gekostet, sind es nun 1,30 Euro, sagt Angela Ising. „Ich bin froh, dass meine treuen Kunden da Akzeptanz zeigen“, so Ising weiter. Ein, zwei Mal wurde der Preisanstieg aber auch von Kunden moniert.

Doch nicht nur bei Angela Ising wird das Eis teurer. Auch im Marktcafé von Petra Wolff steigt der Preis für die Kugel Eis von 1,20 Euro auf 1,30 Euro. „Ich denke, das ist noch eine moderate Anpassung“, sagt die Cafébetreiberin. Auch Petra Wolff verweist darauf, dass eigentlich alles teurer geworden ist. „Es sind schon schwierige Zeiten. Zumal wir auch noch vergleichsweise weniger Gäste haben, als üblich“, sagt sie. Aber immerhin würden die Kunden Akzeptanz für den Preisanstieg zeigen.

Guter Saisonstart

Im Kurparkcafé in Bad Salzelmen berichtet Geschäftsführerin Elke Krause hingegen von einem ganz guten Saisonstart. „Es ist gut angelaufen“, fasst sie knapp zusammen. Aber auch hier: Preisanstieg. Für eine Kugel der selbst gemachten Eis-Leckereien werden nun 1,20 Euro statt bisher ein Euro fällig. „Milch und Sahne sind wahnsinnig teuer geworden. Zucker wurde teilweise sogar rationiert. Eigentlich alles, was man für die Eisherstellung braucht, ist teurer geworden“, sagt Elke Krause. Und von den höheren Energiepreisen ist da noch nicht einmal die Rede. Selbst Preise zu erhöhen, sei ein notwendiger Schritt, so die Café-Inhaberin.

Auch im Eiscafé Ebeling in Elbenau sieht man in Anbetracht der Lage keine andere Möglichkeit, als die Preise zu erhöhen. Im Laufe der Saison wird der Kugel-Preis von 90 Cent auf einen Euro steigen, so Geschäftsführerin Dajana Ebeling. Auch sie begründet: „Milch, Nüsse, Butter, Zucker – bei allem sind die Kosten gestiegen.“ Wie sich gestiegenen Aufwendungen für Energie auswirken, können sie noch nicht im Detail sagen. „Ein kleines bisschen können wir das ja mit der Solaranlage auf dem Dach kompensieren“, sagt die Elbenauerin.

Schnell ein Selfie, so viel Zeit muss sein.  Dajana Ebeling (l.) und drei ihrer Mitarbeiter im Eiscafé Ebeling in Elbenau.
Schnell ein Selfie, so viel Zeit muss sein. Dajana Ebeling (l.) und drei ihrer Mitarbeiter im Eiscafé Ebeling in Elbenau.
Foto: Dajana Ebeling

Ebeling ist sich aber sicher, dass sich die meisten ihrer Gäste verständnisvoll zeigen werden. „Auch wenn natürlich immer mal vereinzelt jemand dabei ist, der sich beschweren wird. Fakt ist aber auch, dass die Kundschaft zum Teil kommt, weil wir eben so preiswert sind“, sagt Dajana Ebeling.

Übrigens: Auch wenn sich hinsichtlich der Preisgestaltung und der Rohstofflage derzeit viel ändert, so gibt es auch eine konstante im Eis-Geschäft: die Vorlieben der Kunden. Denn alle vier Frauen bestätigen, dass Schokoladen-, Vanille- und Stracciatella-Eis nach wie vor die beliebtesten Sorten sind.