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Viele Reaktionen auf Abdruck eines alten Fotos in der Reihe "Kennen Sie Ihre Heimat?" "Elbtor Nummer 11 war mein Elternhaus"

Von Ulrich Meinhard 18.08.2012, 05:14

Das Foto zeigt eine Aufnahme irgendwo in Schönebeck. Irgendwie wirkt das Bild vertraut. Aber irgendwas ist anders. Kein Wunder, die Aufnahme ist knapp 80 Jahre alt. Mit der jüngsten Veröffentlichung in der Reihe "Kennen Sie Ihre Heimat" gab es erneut zahlreiche Reaktionen.

Schönebeck l "Kennen Sie Ihre Heimat?" So fragte die Volksstimme wieder am vergangenen Dienstag und druckte ein Foto aus alten Zeiten ab. Es gab erneut zahlreiche Reaktionen. Eine Mail schickte zum Beispiel Gerald Schröder aus Berlin-Schöneberg, verbunden mit besten Grüßen "in die alte Heimat". Seine Vermutung: "Ich kann nur raten: Könnte es sich um den Blick auf das Elbtor und die heutige Müllerstraße handeln?"

Mit dem Raten war auch Liesbeth Manke beschäftigt. Die Schönebeckerin kommt zu dem Schluss, dass es sich aufgrund des zu erkennenden Hochwassers nur um die Müllerstraße handeln kann.

Gisela Scheibe aus Elbenau räumt ein: "Ich kenne es nicht, ich muss es erraten. Es könnte die Ecke in der Müllerstraße sein, wo die Fähre anlegte."

Renate Bauer aus Schönebeck ist sich hingegen sicher: "Die Aufnahme zeigt das Elbtor. Die letzte Wirtin des Gasthofes zur Fähre war Frau Winder."

"Es gibt nur eine Stelle in Schönebeck, an der die Elbe so auf die Straße schwappt - am Elbtor", schreibt Marga Drabetzki. Sie ergänzt: "Für mich eine wunderschöne Ecke."

Auch Harald Bahr von Ehrenberg reagiert freudig auf diese Veröffentlichung und führt aus: "Das Umfeld in der Müllerstraße ist wieder schön hergerichtet." Er schickt auch gleich Fotos mit, die die Stelle heute zeigen.

Gestern Vormittag trudelte eine elektronische Nachricht von Hans-Dieter Heptner aus Fellbach ein, das liegt in Baden-Württemberg. Er schreibt: "Habe leider erst heute die Rubrik ¿Kennen Sie Ihre Heimat\' im Internet entdeckt. Hier unten im Schwabenland bekommt man die Volksstimme ja leider nicht und im Internet hat man nicht immer Zeit zum Lesen. Also ich denke, das Foto zeigt das Elbtor, Ecke Müllerstrasse, gegenüber vom heutigen Restaurant ¿Elbblick\', wo heute Neubauten stehen. Als Kinder waren wir dort oft nach der Schule, wenn die Elbe Hochwasser hatte." Hans-Dieter Heptner fügt seiner Mail zwei Bilder bei: Eines zeigt den gesamten Bereich der alten Fährstelle von Grünewalder Seite aus gesehen.

Dieter Schubert aus Schönebeck rief an und erzählte, dass seine Großeltern in einem der Häuser gelebt hatten.

Die Tante von Wolfgang Rockmann aus Schönebeck wohnte "in dem kleinen Haus daneben", wie er am Telefon versicherte.

Was Georg Pohler schreibt, ist sehr spannend: "Das große Haus war Elbtor Nr. 11 und mein Elternhaus. Rechts daneben, an der Ecke zur Müllerstraße, ist ein Kaufladen zu sehen, den betrieb die Familie Fischer. Im Elbtor 11 hatten meine Großeltern bis in die 30er Jahre eine Fleischerei und Gastwirtschaft, letztere war der Gasthof ¿Zur Fähre\' und existierte bis etwa 1960. Das Foto ist vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Gegen Kriegsende erhielt das Grundstück sieben Granattreffer. Die Kriegsschäden und der Gesamtzustand des Hauses führten dazu, dass es im Jahre 1962 abgerissen werden musste."

Georg Pohler bietet der Volksstimme an, "noch einige Geschichten über die Lebensumstände in dieser Zeit und in diesem Milieu " zu erzählen. Auf dieses Angebot wird die Lokalredaktion gerne zurück kommen.

Bei so viel konkreten Ausführungen muss das Rätsel eigentlich gar nicht mehr gelöst werden. Es handelt sich natürlich um die Passage in der Müllerstraße.

Ausgelost als Gewinner des Rätsels wurde Gerlinde Muth aus der Schönebecker Baderstraße. Gerlinde Muth kann sich gerne eine kleine Überraschung in der Wilhelm-Hellge-Straße 71 in Schönebeck abholen.