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Schautafel Erinnerungen an die Barbyer Schiffswerft

Seit wenigen Tagen erinnert eine Schautafel an die ehemalige Barbyer Schiffswerft unweit der Fährstelle.

Von Thomas Linßner 13.04.2016, 18:19

Barby l Heimatfreund und Ini­tiator Dieter Schlueter stellte die Fotos zur Verfügung, Malermeister Werner Kropf schrieb Texte, die Fährhaussiedlungsanwohner Gerold Zappke und Berti Wegener bauten die Tafel beziehungsweise gestalteten sie.

„Wir wollen damit die Bevölkerung und die vielen Radwanderer, die im Sommer hier vorbei kommen, an die alte Werft erinnern“, sagte Schlueter. Er wurde von Gerold Zappke, der gegenüber wohnt, darauf aufmerksam gemacht, dass sich etliche Radler und Spaziergänger für diesen Ort interessieren würden.

So trug Schlueter eine Reihe historischer Fotos zusammen, die zum Teil Lokalkolorit haben. Zum Beispiel jenes, das sechs junge Werft-Mitarbeiter wie die Hühner auf der Stange zeigt. Sie tragen feinen Zwirn, das Laub an den Bäumen ist noch frühlingshaft. Möglich, dass die Aufnahme am 1. Mai oder Himmelfahrt entstand. Vielleicht vor oder nach einem Kneipenbesuch im Fährhaus.

Hier wurden neue Schiffe gebaut, aber vor allem ältere repariert. Bei guter Arbeitslage waren dort bis zu 25 Leute beschäftigt. Als letztes Gebäude erinnerte die 2004 abgerissene „Schiffsschmiede“ an die Werft.

Nachfolgend die Barbyer Werftbetreiber, die auf einem Findling vermerkt sind, der einen Anker trägt: Der erste Betrieb befand sich 1820 an der Überfahrt zum Saalhorn, der bis 1849 von Christoph Könnecke betrieben wurde. In jenem Jahr übernahm David Nebelung die Werft, verlagerte sie unterhalb des Fährhauses, wo man den Gedenkstein findet. Ihm folgte 1870 Friedrich, 1895 Sohn Otto Nebelung. 1913 verkaufte dessen Witwe Berta die Schiffswerft an den Konkurrenten Friedrich Weise.