Stadtentwicklung Freizeit: Studenten entwickeln neue Ideen für Wartenberg in Calbe
Der Wartenberg in Calbe soll eine neue Ausrichtung bekommen: weg von der Tierhaltung hin zu neuen Attraktionen für möglichst viele Altersgruppen. Studenten aus Dessau entwicklen hierzu Ideen.

Calbe. - In diesem Sommer beschäftigen sich Studenten aus Dessau mit der Zukunft des Wartenberges. Die Stadt Calbe will die einst beliebte Freizeiteinrichtung neu beleben und sich dabei von der Tierhaltung verabschieden. Das hatten die Stadträte zusammen mit dem neuen Stadtentwicklungskonzept beschlossen. Künftig soll der Wartenberg die Menschen in der Stadt und der Region anders begeistern und anziehen.
Vor mehr als einem Jahrhundert hatten die Calbenser den Wartenberg vor ihrer Haustür entdeckt und erschlossen. Das fiel in eine Zeit, in der die Bürger einen Verschönerungsverein gründeten und nach einem Ausgleich für die lange Arbeit in den Fabriken suchten. Die Natur war damals begehrt und der Wartenberg nur einige Minuten Fußweg von der Stadt entfernt. Über die Jahrzehnte entwickelte sich der Wartenberg zu einem festen Treffpunkt für die Calbenser und die Bewohner umliegender Orte. Ausgewählt wurde der Wartenberg zudem für den Bau des Bismarckturms. Damit ist das Bauwerk weithin sichtbar.
Tierbestand reduziert
Viele Jahre hielt die Stadt eine ganze Reihe von Tieren auf dem Wartenberg. Früher gab es hier auch Bären. Das Bärengehege steht noch auf dem Wartenberg und zeigt, wie wenig Platz der König des Waldes einst in dem Gehege hatte. In der jüngeren Vergangenheit hat die Kommune den Tierbestand auf dem Wartenberg immer mehr reduziert. Die größte Gruppen stellen heute zahlenmäßig die Wellensittiche dar. Wie viele Bürger sich die Tiere auf dem Berg ansehen, weiß niemand genau. Denn die Einrichtung steht das ganze Jahr allen Bürgern zur Verfügung. Eintritt verlangt die Kommune nicht und erfasst somit auch nicht, wie viele Menschen das Tiergehege besuchen. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Anläufe auch in der Lokalpolitik, über die Zukunft des Wartenberges zu sprechen. Doch eine echte Debatte gab es im Stadtrat zu dem Thema nicht.
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Entschieden haben sich die Stadträte nur, das Tiergehege aufzugeben. Rund um die Kleinstadt gibt es ausreichend Tiergehege und kleine Zoos. Hier können die Bürger, auch aus Calbe, mit wenig Aufwand den Kontakt zu Tieren herstellen. Selbst will die Kommune das nicht mehr machen und damit auch jede Menge Geld einsparen. Denn für die Betreuung und Versorgung der Tiere leistet sich die Stadt einen eigenen Mitarbeiter. Das treibt die Kosten für das Tiergehege.
Spendeten früher die Menschen oft großzügig an die Stadt, um die Tierhaltung zu unterstützen, sind die Spenden in der jüngeren Vergangenheit zurückgegangen. Einige Bürger, wie Horst Kober, fahren regelmäßig Tierfutter auf den Berg und unterstützen so die Stadt bei der Tierhaltung. Noch hat sich die Stadt nicht von den Tieren getrennt. Es sei ein langsamer Prozess vorgesehen, sagte Bürgermeister Sven Hause. Bei der Neuausrichtung des Profils für den Wartenberg setzt er auf junge Ideen von Studenten. Sie sollen sich mit der Lage beschäftigen und neue Ideen entwickeln, wie der Berg in der Zukunft in der Freizeit von den Menschen genutzt werden könnte.

Dabei werden die Stundenten sicherlich schauen, was aktuell in der Freizeitbranche angesagt ist. Auch ist zu überlegen, an welche Zielgruppe sich das Angebot richten soll. In den kommenden Wochen soll es ein Treffen zwischen dem Bürgermeister und den Studenten geben, sagte Sven Hause. Dabei wollen die Studenten bereits ihre ersten Ideen vorstellen.
Noch in diesem Jahr könnten die Stadträte, vielleicht auch schon nach der Sommerpause einen Entwurf der Ideen erhalten, meinte er. Dann könnten sich die Stadträte damit befassen, was aus dem Wartenberg in den kommenden Jahren werden könnte. Potenzial, sind sich Stadträte sicher, habe der Berg in der Zukunft auf jeden Fall.