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Mitarbeiter in den hiesigen Tiergärten bereiten die Gehege auf die frostige Jahreszeit vor Fuchs lässt sich im Winter gern einschneien

Von Linda Peuckert und Franziska Richter 24.10.2011, 04:33

Es wird kälter. Die Menschen stellen sich auf den Winter ein. Auch die Mitarbeiter der Tiergärten in Staßfurt, Calbe und Schönebeck bereiten alles auf die frostigen Tage vor. Die Volksstimme fragte nach, was so nötig ist.

Salzlandkreis l Auf dem Wartenberg bei Calbe hat die Braunbärin Jette Stroh und Laub in ihrer Box, um sich hieraus ein Quartier für den Winterschlaf herzurichten. Alle zwei Tage sieht Zootierpflegerin Heike Scheffler nach ihr, Futter wird der Bärin ebenso angeboten. "Das wird zur Vorsorge gemacht, falls sie doch einmal wach werden sollte", erklärt die Tierexpertin.

Die Winterschläfer auf dem Bierer Berg werden zugefüttert. Marder und Streifenhörnchen bekommen unter anderem Nüsse, um sich möglichst viel Winterspeck anzufressen. Für die Vierbeiner wie Ponys, Esel, Ziegen oder Schweine machen die Mitarbeiter der Tierparks in den Ställen in Calbe und Staßfurt wie auch in Schönebeck eine dicke Strohmatte zurecht. Das heißt, sie misten in den kalten Monaten nicht mehr aus, Stroh wird immer weiter aufgeschichtet. "Der Mist wärmt die Tiere, denn er gärt", so Mandy Löbert. Die Tierpflegerin vom Bierer Berg weiß, wie heiß eine solche Mistmatte werden kann: "Ich hab mich sogar schon daran verbrannt."

Das heimische Geflügel sowie die Sittiche und Papageien in den Heimattiergärten trauen sich in den kommenden Monaten nur noch wenig aus ihren Volieren und Ställen. Das geht aber auch den Schweinen nicht anders, berichten die Tierpflegerinnen. "Die kuscheln sich drin viel lieber aneinander", sagt Mandy Löbert.

Im Staßfurter Tiergarten sind die Tiere, auch die exotischen unter ihnen, an den deutschen Winter gewöhnt. Außerdem hat der Tiergarten fest installierte Wärmelampen für die Außenbereiche, unter die sich die Tiere bei Bedarf setzen können. Für die ganz kälteempfindsamen Exoten steht weiterhin ein Wärmehaus zur Verfügung.

Bei den Kleinsäugern in den Tierparks achten die Pfleger darauf, dass sie keine Zugluft abbekommen. Luken und Tore verschließen sie, im Kleinsäugerhaus auf dem Bierer Berg wird die Fußbodenheizung eingeschaltet. Anders als oft vermutet, sind die kleinen Säuger kältere Temperaturen gewöhnt. "Die sind da nicht so empfindlich", meint Heike Scheffler zu den Kaninchen und Hausmeerschweinchen in Calbe. Es muss nur darauf geachtet werden, dass die Tiere einen geschützten Rückzugsort haben, Stroh und Heu ausreichend vorhanden sind und das Trinkwasser öfter gewechselt wird. Das handhaben die Tierpfleger in den Parks so. Auf dem Bierer Berg bekommen die südamerikanischen Säuger zusätzlich noch Rotlichtlampen zur Verfügung gestellt, ähnlich wie in Staßfurt. Sehr beachtenswert findet Bianca Ziem, Leiterin des Staßfurter Tierparks, wie sich manche Tiere an die hiesigen Winter gewöhnt haben: "Die Erdmännchen kommen aus der Kalahariwüste und haben sich sehr gut an die die deutschen Verhältnisse angepasst. Das buschige Winterfell bekommen sie auch."

Also spricht an schönen Tagen in Herbst und Winter nichts dagegen, den Tiergärten im Salzlandkreis einen Besuch abzustatten. Denn auch die Tiere genießen es, einmal Frischluft außerhalb ihrer Ställe zu schnappen. Pflegerin Mandy Löbert weiß: "Der Fuchs lässt sich im Winter sogar gern einschneien."