Garten Rosengewächse aus Barby

In Barby bei der Firma „Götzes Gartenland" hat man sich auf Rosen spezialisiert.

Von Bianca Oldekamp 06.07.2020, 01:01

Barby l Aus ganz Sachsen-Anhalt zieht es Balkon- und Garteninhaber zur Zeit nach Barby. „Unsere Stammkunden kommen nicht nur aus der Region, sondern auch aus dem Harz, dem Süden Sachsen-Anhalts und der Altmark“, berichtet Heliane Götze. Sie ist die Inhaberin von „Götzes Gartenland“.

Angezogen werden die Kunden vor allem durch eine Sorte von Gewächsen: Rosen. Denn auf die hat sich der Familienbetrieb spezialisiert. Fachfrau für die Rosen ist Tochter Julia Gärtner. Ein durch Heirat angenommener Nachname, der zufälligerweise sozusagen wie die Faust aufs Auge passt. Als gelernte Baumschulgärtnerin mit dem Spezialgebiet Rosen ist es für Julia Gärtner meist kein Problem, Rosensorten voneinander zu unterscheiden – selbst wenn die Gewächse gerade nicht in Blüte stehen. „Man erkennt die unterschiedlichen Sorten an den Blättern“, erklärt sie. Immerhin rund 350 wechselnde Rosensorten sind auf dem Gelände des Familienbetriebes zu sehen – im Verkaufbsbereich und im Schaugarten. Aktuell stehen die Rosen aber größtenteils in voller Blüte, treiben danach, wenn sie denn richtig beschnitten wurden, auch noch ein zweites Mal in diesem Jahr aus.

Neben Tochter Julia sind auch Ehemann Hans-Peter Götze (Gärtnermeister im Garten- und Landschaftsbau und Diplom-Ingenieur Agrochemie) und Sohn Oskar Götze als Bürokaufmann und Gärtnermeister Garten- und Landschaftsbau im Bereich Gartenpflege und im Büro des Familienbetriebes tätig. Auch Heliane Götze selbst erledigt Büroarbeiten. „Dabei wäre ich viel lieber öfter draußen“, sagt sie.

Insgesamt 16 Mitarbeiter zählt das Unternehmen aus Barby. Denn neben dem Verkauf von Pflanzen und dem Schaugarten bieten Heliane Götze und ihr Team auch Dienstleistungen im Bereich der Gartenpflege und -gestaltung an. Dieser Bereich des Betriebs macht rund zwei Dritter des Geschäfts aus, während der Verkauf rund ein Drittel erwirtschafte. Grundsätzlich gelte aber: Erst den Kunden zufrieden stellen, dann den Schaugarten wässern und pflegen. Das bleibe dann hin und wieder auch mal auf der Strecke. Doch die Rosen verzeihen es. Schließlich weiß Heliane Götze aus Erfahrung, dass Rosengewächse Tiefwurzler sind und auch ohne viel zusätzliches Wasser gut auskommen. Und Sonne mögen sie – aber keine Hitze. Doch die Trockenheit der vergangenen Jahre – in diesem Jahr sei die Situation ja etwas entspannter, schätzt Heliane Götze – habe den Rosen schon zu schaffen gemacht.

Zu Schaffen gemacht, hatte dem Familienbetrieb auch das Hochwasser im Jahr 2013. Drängwasser nahm Meter um Meter Schaugarten und Verkaufsflächen von der Rückseite des Grundstücks ein. „Ohne Gummistiefel konnte man hier nicht mehr laufen“, berichtet Heliane Götze und erklärt, dass das Hochwasser dem Betrieb eine sorgenvolle Zeit beschert hat. Um die Verkaufspflanzen im erneuten Hochwasserfall schneller retten zu können, wurde umgebaut, die Fläche zudem leicht angehoben.

Gegründet hat Heliane Götze den Betrieb auf dem elterlichen Grundstück am östlichen Ortsrand von Barby – einem ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb – kurz nach der Wende im Jahr 1990. Eine Neuorientierung sollte her. Ab 1995 verstärkte der Betrieb dann die Spezialisierung auf Rosen.

Im rund einen Hektar großen Verkaufs- und Schaugarten können sich Kunden inspirieren lassen, welche Möglichkeiten Rosengewächse in punkto Gestaltung bieten, berichtet Heliane Götze. Steingärten, wie sie von vielen Menschen mittlerweile angelegt werden, weil pflegeleicht, kann Heliane Götze so gar nichts abgewinnen. Ihr ist es wichtig, dass Bienen, Hummeln und Co. ausreichend Pollen finden, weshalb im Familienbetrieb, was die Rosen angeht, auch viele insektenfreundliche Sorten angeboten werden. Rosen bilden zwar keine Grundlage für den Nektar, sind aber wichtige Energielieferant für die Tiere, die den Schaugarten zur Zeit nur so mit Summen und Brummen erfüllen.

Heliane Götze legt Wert darauf, dass ihre Kunden ehrlich und fair beraten werden, teilt ihre eigenen Erfahrungen gern. Sie findet: „Gärtner ist man nicht nach drei Jahren, sondern nach 30 Jahren.“ Auch deshalb probiert sich der Betrieb immer wieder an neuen Rosensorten, testet auch andere Pflanzen. So wächst und gedeiht, bedingt durch das wärmere Klima, ein Olivenbaum seit Jahren auf dem Betriebsgelände zwischen den Gewächsen, auf die sich der Barbyer Familienbetrieb spezialisiert hat: Rosen.