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Hepatitis-A-Infektion Kinder infiziert: Gelbsucht-Ausbruch in Schönebecker Kita hat Folgen

Bei zwei Kindern aus der Kindertagesstätte „Sonnenblume“ in Schönebeck ist eine Hepatitis-A-Infektion amtlich festgestellt worden. Was bedeutet das jetzt?

Von Victoria Junge Aktualisiert: 01.06.2023, 07:21
In der Schönebecker Kita "Sonnenblume" sind zwei Kinder an Hepatitis A erkrankt.
In der Schönebecker Kita "Sonnenblume" sind zwei Kinder an Hepatitis A erkrankt. imago images/Bihlmayerfotografie

Schönebeck - Bei zwei Kindern aus der Kindertagesstätte „Sonnenblume“ in Schönebeck ist eine Hepatitis-A-Infektion amtlich festgestellt worden. Gemeinhin ist die Infektion unter dem Begriff der Gelbsucht bekannt. Der Fachdienst Gesundheit des Salzlandkreises hat nach Bekanntwerden der nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtigen Krankheit in der vergangenen Woche umgehend reagiert. Das teilte der Salzlandkreis am Mittwoch mit.

In Abstimmung mit dem Fachdienst Jugend und Familie der Kreisverwaltung, der Leitung der Kindertagesstätte sowie dem Träger der Einrichtung, die Lebenshilfe Bördeland, wurden die 24 Kinder der betroffenen Gruppe sowie das gesamte Personal auf eine Infektion mit dem Virus getestet. Die Ergebnisse stehen derzeit noch aus.

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Gelbsucht in Kita in Schönebeck: Tätigkeitsverbot ausgesprochen

Darüber hinaus hat der Fachdienst ein Betretungsverbot für die Kinder der betroffenen Gruppe sowie für zwei Erzieherinnen ein Tätigkeitsverbot ausgesprochen. „Wir wollen damit das Risiko weiterer Infektionen senken“, erklärt der für Gesundheit zuständige Fachbereichsleiter Thomas Michling. Ein erkranktes Kind war zuletzt Anfang Mai in der Kindertagesstätte, das andere zuletzt Anfang voriger Woche. Das Betretungsverbot gilt bis zum 20. Juni. Die entsprechenden Bescheide sind bereits verschickt worden.

Zur Klarstellung: Es handelt sich nicht um eine Quarantäne, wie sie zuletzt bei einer Corona-Infektion notwendig war. Dennoch müssen die Kinder bis zum Ende des Betretungsverbots von einem Erziehungs- beziehungsweise Sorgeberechtigten betreut werden, sofern die Kinder nicht gegen Hepatitis A geimpft sind. Eine Verdienstausfallentschädigung sieht das Infektionsschutzgesetz derzeit nicht vor.

Was ist Hepatitis?

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wird das Virus fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion sowie durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände übertragen. „Gründliches Händewaschen mit Seife bietet einen sicheren Schutz vor der Übertragung“, erklärt Fachbereichsleiter Thomas Michling. Die Inkubationszeit beträgt laut RKI in der Regel einen Monat. Bauchschmerzen, Temperaturerhöhung, Übelkeit bis hin zur Gelbfärbung der Haut oder Augen können Symptome sein. Bei Kindern verläuft die Infektion häufig jedoch asymptotisch. Erkrankte erholen sich innerhalb weniger Monate meistens vollständig. Eine Infektion mit einem Hepatitis A-Erreger wurde im vergangenen Jahr im Salzlandkreis insgesamt 56-mal registriert.

Wie sich die Kinder in Schönebeck mit dem Virus angesteckt haben, ist aktuell noch nicht abschließend geklärt. Eine Verunreinigung des Essens schließt der Fachdienst Gesundheit aus, da bisher nur zwei Fälle in der Einrichtung registriert worden sind. Insgesamt werden in der Kindertagesstätte 208 Kinder betreut.