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Streitthema Delphin Jetzt soll das Bootshaus in Schönebeck saniert werden

Das Bootshaus Delphin ist seit einiger Zeit Teil einer heftigen Debatte zwischen Kanuclubs. Nichtsdestotrotz soll das alte Gebäude nun auf einen modernen Stand gebracht werden. Ein Ortstermin sollte über das Ausmaß Klarheit bringen.

Von Stefan Demps 27.02.2025, 17:40
Sie schauten sich das Boothaus Delphin an: Sandra Sambleben, Gösta Zahn, Sven Ellert, Nora Mielchen und Uwe Scholz (von links).
Sie schauten sich das Boothaus Delphin an: Sandra Sambleben, Gösta Zahn, Sven Ellert, Nora Mielchen und Uwe Scholz (von links). (Foto: Stefan Demps)

Schönebeck. - Das Bootshaus Delphin könnte bald energetisch saniert werden. Die Grundlage dafür hatte ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU/FDP und SPD/Linke/Die Grünen ermöglicht. Mit der Zustimmung des Stadtrates ist die Finanzierungsgrundlage seitens der Stadt geschaffen. Aber wie ist eigentlich die Lage vor Ort?

Förderung für den Ausbau ist möglich

Ein wichtiger Faktor bei der Sanierung ist die Förderung durch das Leader-Programm, die dafür in Anspruch genommen werden soll. Dazu war am Mittwoch die zuständige Bearbeiterin Nora Mielchen im Bootshaus.

Der fraktionsübergreifende Antrag sieht vor, dass das Bootshaus nicht nur energetisch saniert wird, sondern langfristig zu einem Wassersportzentrum entwickelt wird. Verschiedene Hochwasserereignisse haben ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. „Die Dämmung ist auf dem Stand der 30er Jahre“, schätzt Ingenieur Gösta Zahn, Sachverständiger für Altbauten, ein. Auch die Fenster und Türen sind nicht mehr auf dem modernsten Stand.

Erst das Erdgeschoss, dann die obere Etage

Die energetische Sanierung sieht vor, den Bereich zwischen dem Erdgeschoss und der oberen Etage neu zu dämmen. Die Türen, Fenster, Dach und Außenwände sollen auf modernen Stand gebracht werden. Ziel ist es, das Bootshaus Delphin zu jeder Zeit nutzbar zu machen. Auch die Ofenheizung soll durch eine modernere Anlage ersetzt werden.

Energetische Sanierung bedeutet auch, dass die Ofenheizung nicht mehr verwendet werden soll.
Energetische Sanierung bedeutet auch, dass die Ofenheizung nicht mehr verwendet werden soll.
(Foto: Stefan Demps)

Mit dem Antrag der Fraktionen ging der Auftrag an die Stadtverwaltung, für die finanzielle Vorsorge 75.000 Euro in die nächsten beiden Haushaltsjahre zu treffen. Dies ist Grundlage für die Leader-Förderung. Nora Mielchen macht deutlich, dass dies auch lediglich ein erster Schritt sei, um als Förderprojekt angesehen zu werden. „Es werden Projekte gesucht“, macht sie Hoffnung.

Was kann in der Zwischenzeit getan werden?

Doch die Finanzierungsgrundlage macht noch keine Zusage seitens des Programms aus. Erst in den folgenden Sitzungen der Leader-Aktionsgruppe wird darüber entschieden. Diese könnte möglicherweise erst am 3. Juni erfolgen. Bis jetzt ist die Sanierung als eines der förderwilligen Projekte in der Bewerbungsphase, so wie einige andere auch.

„Was können wir in der Zeit machen oder vorbereiten?“, möchte der Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt, Sven Ellert, erfahren. Für ihn ist es wichtig, das Vorhaben so schnell wie möglich zu beginnen und dazu, wenn nötig, Baugenehmigungen zu beantragen.

Union-Präsident: Gebäude bleibt wie es ist

Doch vorerst heißt es Füße stillhalten, da erst die Sitzung der Leader-Gruppe am 31. März abgewartet werden soll. Dort wird entschieden, ob die Bewerbung akzeptiert wird und das Bootshaus für eine Förderung in Frage kommt.

Der untere Bereich könnte erst in einem zweiten Bauabschnitt saniert werden.
Der untere Bereich könnte erst in einem zweiten Bauabschnitt saniert werden.
(Foto: Stefan Demps)

„Das Gebäude bleibt so wie es ist“, versprach der Union-Präsident Frank Rüchardt. Für ihn wäre es möglich, das Haus in zwei Teilen zu sanieren. Einmal den oberen Bereich und dann den unteren Bereich. Gerade in den dortigen Lagerräumen sind noch Spuren der Elbe sichtbar. Eine geteilte Förderung seitens Leader sei denkbar und durchaus machbar, macht Nora Mielchen Hoffnung.

Konflikt um Nutzung zwischen Union und SKC

Um das Bootshaus wird heftig gestritten. Es geht darum, wer es weiter nutzen will und darf. Union hat das Gebäude bis 2044 von der Stadt Schönebeck gepachtet und ist somit der Nutzer des Hauses. Doch auch der Schönebecker Kanu Club (SKC), der aus den ehemaligen Mitgliedern der Abteilung Kanu besteht, möchte gerne die Räumlichkeiten nutzen. Diese Situation führt inzwischen zu Verärgerung und Frust zwischen den Vereinen. Der Konflikt hat bislang wenig Fortschritte gebracht.

Die geplante Sanierung wird auch beim SKC begrüßt. Allerdings ist Katrin Heller, zweite Vorsitzende des Vereins, verwundert, dass der bauliche Zustand des Hauses nun die Nutzung einschränke. Zuvor sei dies nie ein Problem gewesen. „Keines unserer Mitglieder hat sich an dem baulichen Zustand gestört, weder im Sommer noch im Winter. Im Bootshaus fanden durch uns zu jeder Jahreszeit Veranstaltungen und auch Trainingseinheiten statt“ erklärt sie.