Kirche Einsegnung in St. Jakobi

Der in Eggersdorf lebende Hendrik Fries hat die Leitung des Kirchenamtes Harz-Börde übernommen.

Von Ulrich Meinhard 06.03.2018, 02:08

Schönebeck l So bitterkalt ist es am Freitag gewesen, dass ein für Halberstadt geplanter Gottesdienst dort nicht gefeiert werden konnte. Minus fünf Grad zeigte das Thermometer in der dortigen Moritzkirche. Da bekommt selbst der glühendste Christ früher oder später kalte Füße. So musste schnell eine wärmere Kirche gefunden werden - und die gab es in Schönebeck. Das Gotteshaus St. Jakobi im Breiteweg verfügte im Gegensatz zu Halberstadt über eine regelrechte Wohlfühltemperatur. „Wir kommen immerhin auf elf Grad“, versicherte Gemeindepfarrer Johannes Beyer. So zog schließlich eine kleine Autokarawane vom Harz- an den Börderand.

Ein Gottesdienst Freitagmittag ist freilich um diese Zeit eher ungewöhnlich. Es war eine Andacht außer der Reihe, in der Hendrik Fries eingesegnet wurde. Der 49-Jährige ist der neue Leiter des evangelischen Kreiskirchenamtes Harz-Börde, sprich der kirchlichen Verwaltung. Er und seine knapp 30 Mitarbeiter kümmern sich unter anderem um die Verwaltung von Grundstücken in kirchlichem Besitz, sie sind auch für die kirchlichen Finanzen zuständig.

Zum Kirchenamt Harz-Börde gehören die beiden Kirchenkreise Egeln (mit Schönebeck, Staßfurt und Aschersleben) sowie Halberstadt. Die Vereinigung der beiden Kirchenämter Egeln und Halberstadt ist gerade einmal eineinhalb Jahre her und noch nicht völlig abgeschlossen. „Eine Fusion, die wir wollten. Wir mussten das nicht machen“, betont die Halberstädter Superintendentin Angelika Zädow im Gespräch mit der Volksstimme.

Hendrik Fries las im April des vergangenen Jahres das Stellenangebot, bewarb sich und begann am 1. September 2017 mit seiner neuen Tätigkeit als Amtsleiter in Halberstadt. Nach einem halben Jahr Probezeit erfolgte jetzt mit der festen Übernahme auch der hier beschriebene Einsegnungsgottesdienst.

Den hielt neben Angelika Zädow der Superintendent des Kirchenkreises Egeln, Matthias Porzelle. In ihrer Predigt hob Angelika Zädow hervor, dass Kirche keineswegs unpolitisch sein kann - sie müsse sich vielmehr einmischen, „um Leben zu bewahren“. Angesichts der Ungerechtigkeiten in der Welt müsse Kirche Stellung beziehen. Was augenscheinlich falsch laufe, könne nicht ignoriert werden.

Hendrik Fries ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt in Eggersdorf (Bördeland) und arbeitete in den vergangenen zehn Jahren als Geschäftsführer für einen Magdeburger Industriepark.

Seinen Wechsel begründet er mit dem Verweis auf eine Tätigkeit in einem Wirkungskreis, „der mir persönlich viel bedeutet“.