Pläne für Freibad in Calbe Kommt nächstes Jahr die Rutsche für das Hegerbad?
Calbes Stadträte stimmen im Finanzausschuss für eine wichtige Investition im Freibad. Plötzlich gibt es sogar Hoffnung auf eine Förderung für das seit Jahren offene Projekt: eine Rutsche.

Calbe. - Die Stadt Calbe will im kommenden Jahr eine Breitwellenrutsche im Freibad bauen. Das kündigte Bürgermeister Sven Hause am Montagabend bei der Sitzung des Sozial- und Finanzausschusses an. In der Investitionsplanung für das kommende Jahr hatte die Verwaltung den Bau einer Breitwellenrutsche bereits aufgenommen. In letzter Minute gab es nun noch einmal kurz vor dem Beginn der Sitzung eine Änderung.
Demnach werde die Stadt sich um Fördermittel beim europäischen Förderprogramm Leader bemühen, kündigte der Bürgermeister an. Die Stadt wolle hier die Möglichkeit nutzen und Geld einwerben, sagte er weiter. Erst kurz vor der Sitzung sei bekannt geworden, dass der Bau der Breitwellenrutsche in dem Freibad grundsätzlich förderfähig sei.
Lesen Sie auch: Beim Neptunfest in der Saalestadt sind mehr als 220 Kinder im Freibad
Das Leader-Programm unterstützt seit vielen Jahren die Entwicklung der Kommunen. Dabei wird im ländlichen Bereich unter anderem auch gefördert, was zur Steigerung der Attraktivität des ländlich geprägten Raumes beiträgt. Die Förderung macht aus der Sicht der EU Sinn, um die Abwanderung der Menschen aus dem ländlichen Raum in die Städte zu verlangsamen. Allerdings dauere es wahrscheinlich eine längere Zeit, bis die Kommune einen entsprechenden Förderbescheid erhalten werden, sagte der Bürgermeister weiter. Denn in den inzwischen in Vereinen organisierten Aktionsgruppen müssen die eingereichten Projekte erst besprochen werden, bevor es Fördermittel gibt. Außerdem war das Programm erst in eine neue Förderperiode gestartet. Erfahrungsgemäß dauert es dann längere Zeit, bis die Fördermittel ausgereicht werden.
Spenden für Eigenanteil nutzen
„Frühestens nach der Badesaison 2025 ist mit einem Baustart zu rechnen“, sagte der Bürgermeister am Montagabend. Demnach könnte es auch noch später werden. Bei der Finanzierung des Vorhabens will die Stadt die bislang eingesammelten Spenden nutzen und damit den Eigenanteil finanzieren. Auf rund 20.000 Euro bezifferte Sven Hause den aktuellen Spendenstand. Nach den vorliegenden Zahlen müsste sich die Kommune bei einer Förderung mit rund 30.000 Euro beteiligen. Der größte Teil käme dann aus dem Förderprogramm mit rund 70.000 Euro.
Unklar bleibt allerdings, ob sich das Projekt mit den veranschlagten Kosten umsetzen lässt. Denn die Kostenschätzung ist schon einige Jahre alt und stammt aus der Zeit der Eröffnung des neu gebauten Freibades. Dennoch dürfte sich die Stadt auch bei einer Kostensteigerung die Rutsche leisten können. Denn noch vor der Sitzung des Finanzausschusses wollte die Kommune die Rutsche allein mit dem Spendenaufkommen finanzieren.
Calbe an der Reihe für Förderung?
Dass sich nun eine weitere Förderquelle auftut, dürfte der Umsetzung des Projektes kaum schaden. Die Stadträte im Finanzausschuss erhoben jedenfalls keine Einwände gegen das Vorhaben. Dennoch bleibt abzuwarten, ob es die Fördermittel aus dem Leader-Programm gibt. Eigentlich wäre Calbe hier an der Reihe, auch mal eine ordentliche finanzielle Förderung zu erhalten. Denn in der vergangenen Förderperiode war die Saalestadt Schlusslicht, was die Höhe der bewilligten Fördermittel unter den Mitgliedskommunen der Aktionsgruppe angeht.
Für die Steigerung der Attraktivität des Bades sei die Rutsche sehr gut, schätzt Sven Hause ein. Beim Neubau des Freibades hat der Planer zudem auf den späteren Einbau einer Rutsche Rücksicht genommen und die beiden Becken so angeordnet, dass die Rutsche später problemlos dazwischen gebaut werden kann. Auch die eingebaute Technik in dem Freibad ist so dimensioniert, dass es die Breitwellenrutsche später mit ausreichend Wasser versorgen kann. Wasser ist für das Rutschvergnügen wichtig. Deshalb muss die Rutsche in die Badarchitektur auch mit den Leitungen voll integriert werden. Von einer Breitwellerutsche verspricht sich der Bürgermeister eine weitere deutliche Steigerung der Attraktivität des Freibades, sagte er während der Ausschusssitzung.