Konzept Marke: Salzlandkreis

Nach außen zeigen, was der Salzlandkreis zu bieten hat. Das soll das Standortmarketingkonzept darstellen.

Von Emily Engels 14.07.2018, 04:14

Bernburg/Schönebeck/Staßfurt l Man nehme eine beliebige Firma – zum Beispiel aus der Autoindustrie. Hier gibt es zwar die verschiedensten Bereiche – etwa Marketing, Wissenschaft/Forschung, Produktion. Und doch steht ein Logo, ein Name, eine Marke für das Produkt. „Und genau darum geht es“, sagt Landrat Markus Bauer (SPD). Er fügt hinzu: „Am Ende soll ein Bild entstehen, das zeigt: ‚Wir sind der Salzlandkreis – und darauf sind wir stolz‘.“ In den paar Sätzen fasste der Landrat zusammen, worum es bei dem Regionalforum zum Erstellen eines Standortmarketingkonzeptes gehen sollte. Eingeladen waren regionale Akteure aus Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Ausbildungsstätten, davon auch viele aus dem Raum Schönebeck und Staßfurt.

Hintergrund sei laut Bauer nicht zuletzt der demografische Wandel, der bedeuten könnte, dass bis 2030 15 Prozent weniger Menschen (170.000 Einwohner) im Kreis leben werden, als das heute (200.000 Einwohner) der Fall ist. Bauer sagte dazu: „Wir möchten hier keine Angst machen, sondern wachrütteln.“

Für die Erarbeitung einer Standortmarketingstrategie bekommt der Kreis Fördermittel in Höhe von 46.000 Euro von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt und dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Für die Erstellung beauftragt wurde das Regionalentwicklungsunternehmen Cima. Berater Michael Seidel von der Firma erklärte die nächsten Schritte. Nach einer Grundlagenanalyse, bei der unter anderem Unternehmen der Region befragt werden sollen, wird ein Zukunftsprofil und ein „Masterplan“ erstellt. All das soll bis September abgeschlossen sein.

Er sprach dabei die drei W‘s – Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft – an, die für ihn zusammenhängen. „Facharbeitskräfte können sich derzeit oft aussuchen, in welche Region sie gehen wollen“, erklärte er.

Deshalb sei gerade der Punkt „Wohnen“, zu dem auch Freizeit- und Kulturangebote gehören, entscheidend. Beim Salzlandkreis falle ihm auf, dass trotz der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt – so steige die Anzahl an Beschäftigten stetig – die Bevölkerungszahlen zurückgehen.

Dabei habe der Kreis einiges zu bieten. Er verweist auf eine aktuelle ZDF-Studie zur Zufriedenheit mit dem Wohnort, bei der der Salzlandkreis in elf Punkten besser abschneide, als 75 Prozent aller anderen deutschen Städte und Landkreise. Darunter: Verhältnis von Mietpreis/Immobilienkaufpreis und Einkommen, geschlechterspezifische Einkommensdifferenz, geringere Altersarmut, Erholungsfläche je Einwohner sowie insgesamt, Anteil der Wasserfläche insgesamt, Ganztagsbetreuungsquote von Kleinkindern sowie im Kindergartenalter, Schülern pro Lehrkraft und geringere Anzahl an Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr.

Ein klares Konzept solle den Salzlandkreis nicht nur präsentieren, es solle auch das Lokalbewusstsein der Bewohner stärken. Dazu gehöre laut Bauer auch ein einheitliches Logo. Wenn es gut läuft, so der Landrat, kleben sich das die Leute dann als Sticker aufs Auto und zeigen so: „Ich komme aus dem Salzlandkreis – und lebe gerne hier.“

Unternehmen werden vom Salzlandkreis laut Sprecherin Marianne Bothe dazu aufgerufen, an der Befragung zur Erarbeitung des Standortmarketingkonzeptes teilzunehmen. Den Bogen gibt es unter: www.salzlandkreis.de/wirtschaft/standortmarketingkonzept.