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Ameos-Kliniken Labore sollen teilweise ausgegliedert werden

Eine Umstrukturierung steht den Ameos-Kliniken im Salzlandkreis bevor. Betroffen sind die Labore.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 22.01.2016, 00:01

Schönebeck/Staßfurt l Die Labormitarbeiter in den Ameos-Kliniken im Salzlandkreis und im Harzkreis sollen in eine externe Gesellschaft ausgegliedert werden. Damit will der Schweizer Klinikbetreiber die Unternehmensstrukturen schlanker gestalten. Das erklärt Krankenhausdirektor Guido Lenz auf Volksstimme-Nachfrage. Seine Mitarbeiter in der Elbestadt sind von dieser Maßnahme genauso betroffen wie die in Bernburg und Aschersleben sowie in Halberstadt. In Staßfurt wird kein Labor vorgehalten.

Ziel sei es, so Guido Lenz, in den hauseigenen Laboren in Zukunft weniger Mitarbeiter zu beschäftigen, die dann für die sozusagen einfachen Untersuchungen zuständig sind. Für größere, aufwendigere Aufgaben sei schließlich das geplante Zentrallabor verantwortlich. Dieses muss noch gegründet und an einen Sitz angegliedert werden. Es soll die Untersuchungen für die Standorte Schönebeck, Staßfurt, Bernburg, Aschersleben und Halberstadt übernehmen.

In Schönebeck arbeiten bis dato zwölf Mitarbeiter im Labor. Für den Großteil dieser Mannschaft - Guido Lenz möchte noch keine Zahlen nennen - soll das auch in Zukunft so sein. Der kleinere Teil könne in dem neuen Zentrallabor arbeiten. Dieses habe den Vorteil, dass sich die Mitarbeiter weiterqualifizieren können und unter anderem neue Untersuchungen vorgenommen werden müssen. Das betreffe beispielsweise den Bereich Mikrobiologie. „Diese Untersuchungen haben wir bisher an Externe gegeben“, sagt er. Solche Aufgaben sollen künftig vom eigenen Zentrallabor erledigt werden.

„Wenn Aufträge von mehreren Häusern in einem Labor zusammenkommen, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten“, erklärt der Krankenhausdirektor. Das sei ein Vorteil für den Einzelnen. Als Nachteil, gesteht Guido Lenz ein, müsse man dann die Pendelei zum neuen Arbeitsplatz sehen.

Egal, ob die Labormitarbeiter am Standort Schönebeck bleiben oder in das Zentral- labor wechseln, Fakt ist: Sie werden ausgegliedert. Für sie wird eine Laborgesellschaft gegründet.

Von all diesen Neuerungen dürften die Betroffenen selbst bisher nur aus der Gerüchteküche oder nun aus der Zeitung wissen. In einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di kritisiert Geschäftssekretär Jens Berek die Ausgliederungspolitik bei Ameos. „Nach meiner Einschätzung geht kein anderer Krankenhausbetreiber dermaßen skrupellos mit seinen Beschäftigten um“, schreibt er.

„Die Vertragsbedingungen werden eins zu eins übernommen.“

Guido Lenz ist über diesen Vorstoß eher unglücklich. Denn Personalgespräche hat er bis dato noch keine geführt. Die sollen in den nächsten Tagen im Beisein des Betriebsrates folgen. Denn die Zeitschiene von Ameos sieht vor, dass die neue Struktur bis zum 31. März organisatorisch durchgesetzt ist. Für Guido Lenz ist es in diesem Zusammenhang wichtig, dass die Mitarbeiter keine Einschnitte zu befürchten haben. „Die Vertragsbedingungen werden eins zu eins übernommen“, sagt der Krankenhausdirektor.

Ähnlich soll es mit den Labormitarbeitern der anderen Standorte verlaufen. In Halberstadt sind nach Volksstimme-Informationen 20 Mitarbeiter, in Aschersleben 18 und in Bernburg ebenfalls 12 Mitarbeiter betroffen. Diese Art der Verschlankung sei für die Ameos-Mitarbeiter nicht neu. So sagt Guido Lenz im Volksstimme-Gespräch, dass ähnlich bereits mit den Bereichen Technik, Fahrdienst und Verwaltung verfahren wurde.

„Ameos möchte die Aufgaben in der Region zentralisiern, aber eben nicht an jedem Standort“, erklärt der Schönebecker Krankenhausdirektor. Es geht darum, die Abteilungen zusammenzuführen. Demnach sei die zusammengeführte Technik am Standort in Bernburg, die Verwaltung in Aschersleben und die Materialwirtschaft in Schönebeck angeliedert. „Bei diesen Prozessen gibt es immer Gewinner und Verlierer“, sagt er.

Fest stehe aber: „Ich will keinen Mitarbeiter entlassen.“ Dem Schönebecker Krankenhauschef gehe es eher darum, Mitarbeiter umzusetzen. Auf lange Sicht spare der Klinikbetreiber somit trotzdem Stellen ein.

Auch wenn die Gewerkschaft ver.di die geplante Ausgliederung der Labormitarbeiter als höchst bedenklich einstuft, so ist Guido Lenz überzeugt von dem Konzept. Und: „In anderen Häusern ist das gängige Praxis.“