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Umfrageergebnis zu "SLK" und "SBK" ist deutlich Leser fordert Kennzeichen und Kreisstadt zurück

Von Olaf Koch 27.07.2011, 06:28

Schönebeck. Die Mehrheit der Bürger wünscht sich das SBK-Kennzeichen zurück oder will es behalten. Das geht aus einer von der Volksstimme, der CDU-Stadtratsfraktion und der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung initiierten Umfrage unter Lesern der Zeitung hervor. Rund 200 Einwohner beteiligten sich in den vergangenen Wochen an der Befragung. Lediglich vier Lesern war die Umstellung egal oder sprachen sich dagegen aus.

"Das ist wirklich ein deutliches Signal an den Stadtrat", sagte gestern Torsten Pillat, Fraktionsvorsitzender der CDU. Seine Partei und die Wirtschaftsförderung des Rathauses mit Sven Ellert an der Spitze hatten vor wenigen Wochen den Stein ins Rollen gebracht. Vorausgegangen waren bereits Befragungen in anderen Städten, so unter anderem in Staßfurt, Aschersleben und Bernburg. Auch Sven Ellert zeigte sich gestern über das Resultat der Umfrage erfreut. "Das ist eine klare Meinungsbildung."

Während sich also in der Schönebecker Region bei der (nichtrepräsentativen) Umfrage 98 Prozent der Bürger für "SBK" aussprachen, sind es bei ähnlichen gelagerten Befragungen in der Bundesrepublik etwa 73 Prozent. Das geht aus einer Information der Hochschule Heilbronn hervor. Prof. Ralf Borchert, Studiendekan des Studienganges Tourismusmanagement, hat die "Heilbronner Initiative Kennzeichenliberalisierung" ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es möglich sein kann, ausgelaufene Kfz-Kennzeichen wieder einzuführen.

Prof. Ralf Borchert wird Ende August zu einem Volksstimme-Gespräch die Redaktion besuchen.

Vor allem wird als Grund der Bürger zur "Reform der Reform" die Heimatverbundenheit angeführt. "Das SBK-Kennzeichen erinnert noch an die Zeit, als Schönebeck noch Kreisstadt war", meint Wolfgang Grohe aus Pretzien. Mario Redeker spricht sich ebenfalls für "SBK" aus, um "sich von den Bernburgern und Staßfurtern unterscheiden zu können".

Genau diese lokale Verbundenheit führt auch Carolin Kriebel ins Feld. Sie sagt, dass man laufend gefragt werde, wenn man in anderen Bundesländern unterwegs sei. "Mit ¿SLK\' kann niemand etwas anfangen." Herbert Richter aus Schönebeck schreibt: "Ich fand es schon völlig unverständlich, dass die Landesregierung der Stadt Schönebeck mit fadenscheinigen Gründen den Kreisstadtstatus aberkannt hat. Dann nahm man uns auch noch mit dem Kennzeichen ¿SLK\' mehr oder weniger die Identität." Neben dem SBK-Kennzeichen fordert Herbert Richter auch den Kreisstadtstatus zurück.

Wenn Wunschkennzeichen, dann auch richtig, sagt Michael Horrmann aus Bördeland und spricht sich damit klar für "SBK" aus. Aus Schönebeck-Felgeleben meldet sich Dr. Rainer Merkwirth. "Autokennzeichen sind ein wichtiges Marketing-Instrument. Sie können uns Autofahrern als Werbeträgern dienen und unsere Heimatstadt weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt machen." Immer noch mit "SBK" am Auto ist Christine Schnitzer aus Welsleben unterwegs. "Und ich bin froh darüber." Sie findet, dass die Diskussion nichts mit "Kleinstaaterei" zu tun habe.

Ganz anderer Meinung ist Helga Brabandt aus Schönebeck. "Ich bin froh, dass keiner weiß, dass ich aus Schönebeck komme", teilte sie mit.

Wie dem auch sei: Noch in diesem Jahr wird sich der Schönebecker Stadtrat mit der Frage der Kennzeichen beschäftigen. Wie Torsten Pillat gestern nochmals bekräftigte, soll demnächst ein entsprechender Antrag, vielleicht auch mit Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung, in den Stadtrat zur Entscheidung eingebracht werden.