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Verschönerungsverein Lutherstein in Calbe: In drei Wochen wird es offiziell

Die Arbeiten am Lutherstein an der Laurentiikirche stehen vor dem Abschluss. Am Monatsende, wenn die Reformation mit einem eigenen Feiertag begangen wird, soll das restaurierte Denkmal neu mit den Bürgern eingeweiht werden.

Von Thomas Höfs 12.10.2022, 15:52
Frisch restauriert soll der Lutherstein an der Laurentiikirche in gut drei Wochen nach monatelanger Arbeit wieder der Bevölkerung übergeben werden.
Frisch restauriert soll der Lutherstein an der Laurentiikirche in gut drei Wochen nach monatelanger Arbeit wieder der Bevölkerung übergeben werden. Foto: Thomas Höfs

Calbe - Noch drei Einsatztage bleiben den Mitgliedern des Verschönerungsvereins Zeit. Dann soll der restaurierte Lutherstein wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Ein größeres Fest planen die Mitglieder des Verschönerungsvereins, um die monatelangen Arbeiten an dem Denkmal zu beenden und zu krönen. Das haben sie vor.

Vor mehr als einem Jahrhundert haben die Vorfahren in einem früheren Verschönerungsverein den riesigen Stein ausgewählt, um damit an Martin Luther zu erinnern. 400 Jahre nach dem Beginn der Reformation wurde der Findling zu einem Denkmal umgestaltet und der Öffentlichkeit übergeben. Wind und Wetter haben sich seit der Einweihung an dem Stein abgearbeitet. Längst sah er nicht mehr so aus wie zur Eröffnung des Denkmals.

In einem mehrmonatigen Projekt haben sich die Mitglieder des Verschönerungsvereins dem Areal gewidmet. Wie gewohnt gehen die Mitglieder der sogenannten Freitagsbrigade dabei sehr penibel vor. Ziel der Arbeit ist es, das Denkmal wieder so erscheinen zu lassen wie bei der Einweihung vor einem Jahrhundert.

Spendenziel erreicht

Dazu gehörte eine größere gepflasterte Fläche an dem Denkmal, die wieder hergestellt werden sollte. Der Verein konnte dafür eine darauf versierte Firma gewinnen. Für einen Bruchteil des sonst üblichen Preises waren die Fachleute bereit, an dem Stein die Fläche von einst zu pflastern. Spenden sammelten die Mitglieder des Verschönerungsvereins in den vergangenen Wochen, um die Kosten für die Pflasterarbeiten bezahlen zu können.

„Die angepeilte Spendensumme für die Pflasterarbeiten von 6000 Euro sind erreicht“, bestätigte der amtierende Vereinsvorsitzende Dieter Tischmeyer in dieser Woche. Die Bürger haben sogar mehr Geld gespendet, welches der Verein für das Projekt sehr gut ge-brauchen kann. In den ver-gangenen Wochen hatte Dieter Tischmeyer immer wieder dafür geworben, Geld an den Verein zu spenden, um die mit dem Projektbeginn wachsenden Kosten übernehmen zu können. „Damit können alle weiteren Arbeiten finanziert werden“, freut er sich über die große Spendenbereitschaft.

Schon kurz nach dem Spendenaufruf erreichten den Verein und vor allem auch die Freitagsbrigade auf der Baustelle regelmäßig Bürger, die den Männern Geld in die Hand drückten. Mitunter ließen sich die Spender nicht einmal mit Namen registrieren und der Verein bat sie um eine Rückmeldung, sollten Spenden- quittungen erwünscht sein.

Große Hilfsbereitschaft

„Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, sagte Dieter Tischmeyer. Die Spendenbereitschaft verstehe er auch als Wertschätzung für die Arbeit des Vereins. Seit Jahren widmen sich die Mitglieder vor allem der Hinterlassenschaft der Vorgängervereine. Noch im 19. Jahrhundert ergriffen die Bürger in der Saalestadt die Initiative und gründeten einen Verschönerungsverein, der die Stadt schöner und das Leben der Bürger angenehmer machen sollte. Ein Weg ist bis heute nach dem Wirken der Vorfahren benannt. Zahlreiche Denkmäler errichteten die Bürger früher. Trotz der folgenden verschiedenen politischen Systeme blieben die Denkmäler erhalten und gerieten in Vergessenheit. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Denkmäler wieder herzurichten und aus dem Dorn- röschenschlaf zu wecken.

Dabei ist es auch eine Zeitreise in die Vergangenheit der Stadt. So war es auch bei der Sanierung des Luthersteins. Wie die Anlage einst angelegt war, ließ sich erst nach dem Beginn der Bauarbeiten erkennen. Demnächst wird es neben dem Lutherstein auch noch eine Tafel geben, die darüber Auskunft gibt, wer sich finanziell an der Sanierung beteiligt hat. Spender, die bis zum 17. Oktober noch Geld für das Projekt beisteuern wollen, werden dabei noch berücksichtigt, sagte Dieter Tischmeyer weiter. Danach gehe die Tafel in den Druck und Änderungen seien dann nicht mehr möglich, begründet er.