Ausbildung Berufsschule in freier Trägerschaft?
Fachkräfte finden und sichern, das steht immer mehr im Fokus als drängende Aufgabe der Unternehmen in Schönebeck.
Schönebeck l Das Anliegen erläutert Mario Babock, Geschäftsführender Gesellschafter der BaP – Stainless Steel Solution GmbH und aktueller Vorsitzender des Wirtschaftsrates der Stadt Schönebeck. Als Nachteil wird in diesem Prozess der Sachverhalt definiert, dass Auszubildende aus den Hauptberufsfeldern Metall und Elektro weite Wege zur Berufsschule auf sich nehmen müssen. Dies und weitere störende Details erschweren aktuell die Nachwuchsgewinnung.
Es ist ein gutes Zeichen für die Stadt, dass die Wirtschaftsförderung sich dieser Probleme der Unternehmen annimmt und versucht zu unterstützen. Aus den ansässigen Unternehmen wurde bereits die Idee formuliert, eine Berufsschule in Unternehmensträgerschaft zu gründen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.
Auf Einladung von Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsrat der Stadt sowie Oberbürgermeister Bert Knoblauch präsentierte kürzlich der Geschäftsführer der Akademie für angewandte Technologien und Management GmbH, kurz AaTeuM, Ralf Lauenroth, einen Projektvorschlag, der mit der Wirtschaft der Stadt und des Umfeldes umgesetzt werden könnte und genau diese Intention aufnimmt: Aufbau einer Berufsschule in freier Trägerschaft, gestützt von den ansässigen Wirtschaftsunternehmen mit den Optionen, dass Ausbildungsinteressenten am Ort nicht nur eine Lehrausbildung auf hohem Niveau durchlaufen können, sondern ihnen auch noch die Option offensteht, die Karriereplanung unter einem Dach voranzutreiben.
Die Akademie ist anerkannter und genehmigter Schulträger von Fachschulen für Technik in den Bereichen Maschinentechnik /Maschinenbautechnik; Mechatronik und Elektrotechnik in der Fachrichtung Energietechnik und Prozessautomatisierung – alles Ausprägungen, die für die Wirtschaftsunternehmen in Schönebeck und Umgebung interessant sind. In Kooperation mit der Fachschule für Wirtschaft und Technik in Clausthal-Zellerfeld bietet die Akademie sogar den Oberklassenlehrgang an, dessen erfolgreiche Absolventen berechtigt sind, den Ingenieurtitel zu tragen.
Die Vorteile einer Schule in freier Trägerschaft liegen nach Auskunft der Stadt auf der Hand: gemeinsames Engagement von Schulträger und Unternehmen zur Sicherung der hohen Ausbildungsqualität, unternehmensbezogene Zusatzangebote für die Lehrlinge, Aufstiegschancen bis zum Ingenieur, praxisorientierte Unterrichtsgestaltung im Zusammenwirken mit Ingenieurgesellschaften, durch das Netzwerk der teilnehmenden Partner Erschließung wirtschaftlicher Synergien.
Im Ergebnis wurden Detailgespräche zwischen der Akademie und den Wirtschaftsunternehmen vereinbart. Es gibt erste Interessenbekundungen für die Entsendung von Auszubildenden und auch erste Anmeldungen für Aufstiegsqualifizierungen.
