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Energiekosten Montagsdemonstrationen nun auch in Schönebeck?

Ein neuer Zustand war das Treffen der Demonstranten am Montag nicht. Allerdings waren sie bislang ohne Anmeldung unterwegs. Veranstalter Jens Bahr hat für den Montag die Demonstration ordnungsgemäß angemeldet. Was seine Themen waren, wie viele Teilnehmer vor Ort waren und ob es nun eine Dauerveranstaltung wird.

Von Stefan Demps 23.08.2022, 17:00
Bis zu 250 Menschen sind  gestern in Schönebeck auf die Straße gegangen. Wird dies zur Dauerveranstaltung?
Bis zu 250 Menschen sind gestern in Schönebeck auf die Straße gegangen. Wird dies zur Dauerveranstaltung? Fotos: Stefan Demps

Schönebeck - „Wer ist noch hier, der sich über die Energiepreise ärgert“, ruft Veranstalter Jens Bahr kurz vor Beginn der Demonstration über den Marktplatz in Schönebeck. Gemeinsam mit zunächst rund 100 Menschen möchte er gegen die laufenden Maßnahmen der Bundesregierung demonstrieren. Der 52-jährige Elektroinstallateur aus Schönebeck will mit dem Demo-Lauf, wie es in der Ankündigung genannt wird, einen Startschuss geben.

Der Unterschied zu den bisherigen montäglichen Veranstaltungen ist, dass dieser Lauf vorher angemeldet worden ist. Ähnlich wie vergleichbare Demonstrationen beispielsweise in Staßfurt, wo zuletzt knapp 30 Teilnehmer auf die Straße gegangen sind. „Angemeldet ist die Veranstaltung für 50 Personen“, sagt einer der Polizisten, der die Demonstration begleitet. Es sind tatsächlich mehr gekommen, als Organisator Bahr vorher vermutet hat. Damit sei ein erstes Etappenziel erreicht. Wird daraus nun eine Dauerveranstaltung?

„Das werden wir sehen, wie der Zuspruch war und dann uns austauschen“, lässt Jens Bahr diese Frage noch offen.

„Die erreichte Höchstzahl am Montag ist 250 Personen gewesen“, resümiert Polizeisprecher Marco Kopitz gestern. Zu Vorfällen sei es nicht gekommen.

„Wir wollen die Unzufriedenheit der Bürger auf die Straße bringen“, formuliert Jens Bahr ein Ziel der Demonstration. Dies soll aber nur der erste Schritt sein. „Wir möchten versuchen, mit den örtlichen Bürgermeistern Gespräche zu beginnen“, erklärt Jens Bahr den zweiten Schritt.

Gerne möchte er in diesen Dialogen die Antworten auf die Frage finden, was in Deutschland nicht stimme. „Die Sanktionen gegen Russland dürfen nicht auf den Bürger zurückfallen“, kritisiert Jens Bahr etwa die beschlossene Gasumlage. Den Krieg in der Ukraine verurteilt er und benennt die Russische Föderation als Aggressor. Allerdings ist Bahr sehr skeptisch, ob die getroffenen Maßnahmen die richtigen seien. Bahr bezieht sich dabei auf die Aussagen des Sparkassen-Präsidenten Helmut Schleweis, der vor ein paar Tagen gegenüber T-Online anmerkte, dass immer mehr Menschen in Deutschland kaum noch in der Lage sein würden, Ersparnisse anzulegen.

Jens Bahr hat den Eindruck, dass die derzeitige Regierung manche Ideen zu schnell umsetzen wolle. „Ich habe selbst bei mir Solarzellen auf dem Dach“, ist er durchaus für die Energiewende. Doch glaubt er, dass diese zu schnell forciert werde.

Auch wenn es dem Organisator verstärkt um die Energiepreise geht, ist Corona auch ein Thema. Auf diversen Plakaten wird sich gegen die Impfung positioniert. Auch Vertreter von „Die Basis“ sind dabei.

„Wir wollen uns nicht in die rechte Ecke drängen lassen“, macht Bahr dennoch deutlich.

Jens Bahr, Organisator der Demonstration
Jens Bahr, Organisator der Demonstration
Stefan Demps