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Nennen Sie uns Ihre Vorschläge Neue Elbbrücke: Wie soll sie heißen?

Von Kathleen Radunsky-Neumann 15.05.2013, 03:12

Schönebeck. Die neue Elbbrücke interessiert die Schönebecker und die Menschen in der Region. Anders lässt es sich nicht erklären, dass sich so viele Leser an der Volksstimme-Umfrage beteiligen.

Gudrun Edner verfolgt beispielsweise mit Interesse die Berichterstattung rund um den Brückennamen. Für sie steht fest: Das neue Bauwerk sollte "Schönebecker Elbauenbrücke" heißen. Damit sei der Bezug zu Fluss und Stadt gegeben. "Der Name sagt gleich aus, an welchem großen Strom und bei welcher Stadt sie zu finden ist - das klingt sehr gefällig", ist die Schönebeckerin überzeugt. Immerhin sei die Brücke sehr markant. Das müsse als Werbung für die Stadt genutzt werden. Es wäre doch toll, wenn Gäste, die in Plötzky campen und zur Autobahn 14 wollen, sagen, sie fahren immer über die Schönebecker Elbauenbrücke, gerät sie ins Schwärmen.

Auch Joachim Goertz meldet sich zu Wort und schlägt vor, die Elbbrücke "Brücke der Einheit" zu nennen. Das Bauwerk sei immerhin als Brückenschlag zur Einheit zu sehen. "Wenn die Einheit nicht gekommen wäre, dann hätten wir nicht so eine Brücke", ist sich der Schönebecker sicher und fügt hinzu: "Die DDR hätte doch kein Geld gehabt."

Monika Wüsthoff plädiert für den Namen "Karl-Heinz Daehre Brücke". "Ohne ihn wäre es gar nicht zum Baubeginn und schon gar nicht zur Finanzierung dieser Brücke (allerdings durch den Bund, die Red.) gekommen", begründet Wüsthoff.

Etwas uneins ist sich Jutta Röseler aus Glinde. Ihr erster Vorschlag lautet "Déjà-vu-Brücke", "da ich beim Anblick der Brücke immer das Gefühl habe, genau diese irgendwo anders schon gesehen zu haben - ich glaube kurz vor Dresden", sagt Jutta Röseler der Volksstimme. Ihr Favorit allerdings sei "ÜberFlussBrücke", "weil sie einen Fluss überbrückt, der ohne Zweifel diesen Namen verdient, weil die Elbe (noch) frei fließen - manchmal sogar überfließen - darf".

Dem bereits oft genannten Vorschlag "Elbauenbrücke" schließen sich Gerlinde und Karl-Ludwig Kelling aus Grünewalde an. Sie sehen mit diesem Namen einen Bezug auf die unmittelbare natürliche und so charakteristische ostelbische Umgebung von Schönebeck gegeben. Ähnlich sieht das Harald Heinich, denn "ich finde den Namen Elbauenbrücke für sinnvoll, da sie ja im Elbauental liegt und der Name dazu passt".

Begeistert von der neuen Elbbrücke ist Almut Meyer. Wie sie in einer E-Mail an die Redaktion schreibt, "habe ich die Brücke von Tag zu Tag wachsen gesehen und bin von dem imposanten Bauwerk immer wieder fasziniert". Diese Brücke ist ihrer Meinung nachschon jetzt ein Wahrzeichen für Schönebeck. "Mit einem prägenden und treffenden Namen kann sie auch für Fremde in bleibender Erinnerung bleiben - so wie beispielsweise die Werratalbrücke in Thüringen", schreibt sie. "Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Bauwerks sollte sein Name nicht auf eine - wenn auch sehr bekannte - Person reduziert werden", argumentiert sie. Stattdessen wäre es wünschenswert, wenn die Brücke auch namentlich in die sie umschließende Landschaft eingebettet wird. Deshalb steht Almut Meyer für den Namen "Elbauenbrücke Schönebeck".

"Könnte die Brücke an jüdische Schicksale erinnern?"

Analog dazu meldet sich Yvetta Schöne mit ihrem Vorschlag, der neuen Elbüberquerung einen Flur- oder Landschaftsnamen zu geben. "Eine Brücke ist symbolisch gesehen ein verbindendes Element und man sollte erfahren, was miteinander verbunden wird", schreibt sie in ihrer E-Mail. "Ich möchte den Namensvorschlag ¿Elbauenbrücke\' unterstützen, weil er treffend die Umgebung der neuen Elbbrücke beschreibt." Und auch für Andreas Päßler steht "Elbauenbrücke" an erster Stelle. "Im Namen findet sich der örtliche Bezug wieder, er macht überregional neugierig und am allerwichtigsten wird die Verbundenheit zu den einmaligen Elbauen zum Ausdruck gebracht" erklärt er seine Wahl.

Einen neuen Namen - nämlich "Judy Urman Brücke" - schlägt Anna-Lena Schiemann aus Eggersdorf vor. "Der Urmanpreis wird ja auch jährlich vergeben, um an das Schicksal der Jüdischen Bevölkerung zu erinnern. Warum sollte nicht auch eine Brücke diesen Gedanken weitertragen?"

Wolfgang Stechert aus Schönebeck schlägt die Namen "Auenbrücke" oder "Röthebrücke" vor. Für "Salinen-Elbbrücke" stimmt Heinz Böttge: "Denn die Saline war von 1705 bis in die 1960er Jahre in Schönebeck ansässig." Diesem Vorschlag stimmt auch Bernd Sehler zu. "Die Brücke tangiert die Salineinsel, deren Gelände nach Fertigstellung wahrscheinlich auch einen neuen Namen bekommt", schreibt er in seiner E-Mail.

Etwas unkonventionell ist die Idee von Olaf Jahn. Der Unternehmer schlägt vor, das Bauwerk "Jahn-Elbbrücke" zu nennen.

"Optisch erinnert das Bauwerk an eine Harfe."

"Seit der Wende wurden in Schönebeck fast alle Brücken neu gebaut und unsere Firma war an jeder dieser Brücken baumäßig beteiligt. Angefangen bei der Frohser Brücke, über die Welsleber Brücke, die Umgehungsstraßenbrücke, weiter die neue Magdeburger Brücke, die mit einem 800-Tonnen-Kran eingehoben wurde, bis zur neuen Schrägseilbrücke, an der wir für die Gerüstarbeiten zuständig waren und noch sind".

Karl-Heinz Dietze aus Schönebeck favorisiert den Namen "Elbharfe". "Hamburg hat die Elbphilharmonie und Schönebeck die Elbharfe", sagt dr zur Begründung und findet, sein Vorschlag sei ein signifikanter Begriff. Nicht namen- oder regionbezogen, sondern aus dem Betrachten heraus: Denn das technische Meisterwerk weckt musikalische Assoziationen in dem Schönebecker. "Die neue Silhouette ist herrlich und beeindruckend. Die mächtigen Seile, die sich vom Pylon aus spannen, erinnern an Harfensaiten", so Karl-Heinz Dietze. Unser Leser nimmt an, dass der Blick vom Fluss aus - auf einem Passagier-oder Transportschiff - überwältigend sein muss. Karl-Heinz Dietze spielt selbst kein Instrument, aber er ist begeisterter Musikhörer und genießt regelmäßig die Konzerte der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie.

Die gleichen Assoziationen hat Frank Meyer aus Schönebeck beim Betrachten der neuen Elbbrücke. "Ich habe mich optisch leiten lassen und schlage deshalb \'Elbharfe\' oder \'Die Harfe# vor", sagt er am Lesertelefon.