Über 60 Teilnehmer laufen beim 2. Nordic Walking Day in Bad Salzelmen Nordic Walking statt "Laufen mit Stöcken"
Der 2. Nordic Walking Day findet morgen ab 10 Uhr im Kurpark statt. Welche Vorbereitungen sind im Hinblick auf das Sport-Ereignis zu treffen? Die Volksstimme hat eine Expertin aufgesucht: Die Calbenserin Doreen Schröder-Flack leitet regelmäßig Nordic-Walking-Kurse an der Kreisvolkshochschule Schönebeck.
BadSalzelmen l Katja Bosse steht auf einem Bein und versucht ihre Balance zu halten, während sie das andere Bein anwinkelt. Ihre Arme halten zwei Stöcke in die Höhe. Die Üllnitzerin führt auf einem Rasenstück neben der Sporthalle Zuckerfabrik in Calbe Dehn- und Stretchübungen durch. Sie möchte einen Nordic-Walking-Kurs belegen und bereitet sich auf diese Weise darauf vor. Anweisungen hierzu gibt Doreen Schröder-Flack, die bei dieser Gelegenheit der Volksstimme einige Tipps für die Teilnahme am Nordic Walking Day verrät. Denn wie die Calbenserin sagt: "Es macht einen Unterschied, ob man wirklich Nordic Walking oder ¿Laufen mit Stöcken\' betreibt." Die ausgebildete Physiotherapeutin und Rückenschulleiterin machte sich 2004 selbständig. Ein halbes Jahr später spezialisierte sie sich durch eine Fortbildung zum "Nordic Walking Basic Instructor" und kann sieben Jahre Erfahrung als Leiterin von Nordic-Walking-Kursen vorweisen. Sie weiß, wer den Sport richtig macht, hat nach einem Lauf Muskelkater in den Oberschenkeln und im Gesäß. Das liegt an der Technik, bei der rund 400 Muskeln im Körper beansprucht werden. Die Gelenke werden bei dieser Sportart im Gegenzug weniger belastet als beim Joggen. Durch das ausdauernde, möglichst gleichbleibende Laufen würde außerdem das Herz weniger belastet, erklärt die Expertin. Daher sei der Sport Nordic Walking nicht nur für Menschen mit verschiedenen Krankheiten wie Arthrose oder Bandscheibenvorfällen geeignet, sondern auch für Menschen jeglichen Alters.
Auch die Ausrüstung ist wichtig, weiß die Fachfrau. Das fängt mit den richtigen Stöcken an. Diese sollten in der Höhe bis zum Ellenbogen gehen. Doreen Schröder-Flack hierzu: "Am besten sind eigene Stöcke, keine höhenverstellbaren. Sie sollten aus Aluminium oder einem Carbongemisch sein." Das sei wichtig aufgrund der Leichtigkeit, die die Stöcke haben sollten. "Auch richtiges Schuhwerk ist angebracht. Man sollte sich dazu im Fachhandel beraten lassen." Denn auch wie man den Fuß aufsetzt und abrollt, ist zu beachten, meint die Nordic-Walking-Leiterin.
Vor dem Lauf am Sonntag empfiehlt Doreen Schröder-Flack, ausreichend gefrühstückt und getrunken zu haben. Ebenso ist darauf zu achten, sich dem Wetter entsprechend anzuziehen. Selbst wenn man bei Nordic Walking ins Schwitzen gerät, sei es unangebracht bei Herbstwetter kurze Sportkleidung zu tragen: "Der Schweiß kühlt den Körper zu sehr ab, eine Erkältung könnte die Folge sein."
Wer am Sonntag vor Ort im Kurpark ist, sollte das Aufwärmen nicht vergessen. Hierzu gibt es besondere Dehn- und Stretchübungen in Vorbereitung auf den Lauf. Bei diesen wird schon die richtige Haltung der Stöcke und das Aufsetzen und Abrollen der Füße geprobt. Die Arm- und Beinmuskulatur wird durch das Balancieren, Strecken und Dehnen auf die Belastung während des "Walks" eingestimmt. Um sich durch falsche Anwendung und mangelndes Wissen nicht selbst zu schaden, sollten die Teilnehmer des 2. Nordic Walking Days Erfahrung im Nordic Walking haben. "Man sollte kein gänzlicher Anfänger sein, sondern am besten vorher einen Kurs besucht haben. Was man später daraus macht, ist Sache von jedem Einzelnen", so die Nordic-Walking-Trainerin.
Auch Katja Bosse möchte kein bloßes "Laufen mit Stöcken" betreiben und plant, demnächst bei Doreen Schröder-Flack einen Nordic-Walking-Kurs anzufangen. Vielleicht ist sie dann schon beim 3. Nordic Walking Day im nächsten Jahr dabei.