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Operettensommer Zusammenhalt dank Schulterblick

Mit der Premiere von Zellers „Der Vogelhändler“ endet sozusagen eine Aufgabe von Maxim Böckelmann beim Schönebecker Operettensommer.

Von Klaus-Peter Voigt 22.06.2018, 23:01

Schönebeck l Spannend und wichtig zugleich ist diese Aufgabe. Stets das komplette Orchester zur Seite zu haben funktioniert in der Praxis nicht. Deshalb proben Sänger und Tänzer die meiste Zeit mit minimaler musikalischer Begleitung. Böckelmanns Keyboard hatte Hochkonjunktur. Der 28-Jährige saß dafür mit seinem Instrument unmittelbar an der Bühne, war stets hochkonzentriert. Einsätze mussten stimmen, Wiederholungen einzelner Szenen gehörten zur Normalität. „Das macht mir unglaublich viel Spaß. Ich erlebe buchstäblich, wie sich das Stück in seinen vielen Facetten entwickelt und den letzten Feinschliff erhält“, lautet sein Resümee.

Neben dem Chefdirigenten der Kammerphilharmonie Gerard Oskamp hat Böckelmann zudem die musikalische Leitung der kommenden Vorstellungen übernommen. Bei der Hälfte steht er als Dirigent vor dem Klangkörper. Eine Aufgabe, die mit den Besonderheiten der Bühne auf dem Bierer Berg zurechtkommen muss.

Für das Orchester gilt es, die richtigen, passgenauen Einsätze über Bildschirme abzusichern. Den klassischen Orchestergraben sucht man dort vergebens. Der Dirigent orientiert sich stattdessen immer wieder – wie beim Autofahren – durch einen Schulterblick über das Geschehen im Stück.

Für den jungen Musiker ist der „Sommerjob“ eine interessante Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. In der wird er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung an der Staatsoper Hannover arbeiten und damit in die Stadt seines Studiums zurückkehren. Für das war ihm das Talent augenscheinlich schon in die Wiege gelegt.

Im zarten Alter von drei Jahren nahm der gebürtige Magdeburger erste Klavierstunden am heutigen Konservatorium Georg Philipp Telemann. Wenn man so möchte, feiert die Verbindung zu dem Instrument in diesem Jahr Silberhochzeit.

Die Begeisterung und das Talent ebneten den Weg zum dreijährigen Frühstudium am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter in der niedersächsischen Landeshauptstadt, dem sich das Hauptstudium in den Fächern Klavier und Dirigieren anschloss.

Da wundert es kaum, dass Maxim Böckelmann mehrere erste Preise wie beim Nationalen Bachwettbewerb in Köthen, dem Kleinen Schumann-Wettbewerb in Zwickau sowie auf verschiedenen Bundesausscheiden von „Jugend Musiziert“ holte.

Am Sonnabend, 23. Juni, findet die Premiere ab 16 Uhr auf dem Bierer Berg statt. Eintrittskarten für die Vorstellungen, die bis zum 22. Juli stattfinden, gibt es direkt im Orchesterbüro oder unter Telefon (03928) 40 04 29.