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Jugendaustausch Partnerschaft: Jugendliche aus Frankreich zu Besuch in Schönebeck

Der Jugendclub „Young Generation“ hat französische Jugendliche empfangen. Warum die jungen Menschen trotz Sprachbarriere vieles mitnehmen und entdecken können.

Von Alina Bach 27.10.2023, 07:00
Bei einem gemeinsamen Ausflug in den Solepark erhalten die Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich neue Eindrücke. Noch bis Sonnabend werden auf dem Jugendaustausch neue Freundschaften geknüpft.
Bei einem gemeinsamen Ausflug in den Solepark erhalten die Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich neue Eindrücke. Noch bis Sonnabend werden auf dem Jugendaustausch neue Freundschaften geknüpft. Fotos: Alina Bach

Schönebeck/VS. - Bereits im Juli waren zwölf Jugendliche aus Schönebeck gemeinsam mit Betreuern des Jugendclubs „Young Generation“ in Hérouville-Saint-Clair, einer kleinen Stadt in der französischen Normandie. Jetzt sind die Franzosen für eine Woche zu Besuch in Deutschland und konnten in den ersten Tagen schon einiges erleben. Bei einem Besuch im Solepark in Schönebeck wird schnell klar, dass trotz kleiner Verständigungsprobleme Freundschaften entstehen können.

Dennis Schmidt ist Leiter des Jugendclubs in Schönebeck und Hauptverantwortlicher für das Programm auf Deutscher Seite. „Zustande gekommen ist der Jugendaustausch über mehrere Ecken zusammen mit dem Städtepartnerschaftsverein und unserer Partnerstadt Garbsen bei Hannover.“ Die Stadt konnte in der kurzen Zeit keinen Jugendaustausch organisieren und wandte sich daher an die Stadt Schönebeck. „Im April, Mai diesen Jahres wuchs die Idee und im Juli waren wir dann schon mit verschiedenen Jugendlichen aus Schönebeck in Frankreich und hatten dort eine tolle, intensive Zeit“, erzählt Dennis Schmidt. Auch Lina Rehse aus Schönebeck berichtet begeistert von dem Austausch in Frankreich: „Es war super. Wir haben viele neue Sachen erlebt.“

Sprache ist kleines Problem

Die Jugendlichen können in der Regel kein Deutsch beziehungsweise kein Französisch. Fragmental lasse sich da was verstehen, aber nicht alles. Dank Digitalisierung und Handys sei die Sprachbarriere jedoch schnell überwunden. „Das sieht man auch, wenn ich die kleinen Gruppen sehe, meistens mit einem Handy dabei, da wird reingesprochen und sofort übersetzt“, betont Dennis Schmidt. Er selbst spreche mit den französischen Begleitern meistens Englisch. Lediglich für letzte Absprachen und bei finanziellen Themen wurde zur Sicherheit ein Übersetzer herangezogen. Doch nicht nur bei der Kommunikation sehe der Jugendclubleiter eine Entwicklung der Jugendlichen.

„Dieser Austausch ist nicht unbedingt eine Alltagssituation. Die Jugendlichen sind in einem Alter, da macht man viele Erfahrungen für das alleinige Zurechtkommen in der Welt“, erklärt Dennis Schmidt und fügt hinzu: „Wir sind in Paris mit der Metro gefahren. Einige fahren nicht einmal mit dem Zug nach Magdeburg und mussten jetzt als Gruppe in einem der größten Verkehrsnetze der Welt funktionieren.“ Auch Fabricio Bazzani, Leiter des Austauschs aus Frankreich, sieht für die Jugendlichen viele Vorteile: „Sie treffen hier auf andere junge Leute im selben Alter und sehen am Anfang nur die Unterschiede. Aber sie merken schnell, sie haben dieselben Gefühle, dieselben Interessen, dieselben Wünsche.“ Viele der Jugendlichen seien das erste Mal in einem anderen Land. Auf Menschen zu treffen, die eine andere Sprache sprechen, sei immer schwierig, aber man finde andere Wege um zu kommunizieren und das sei eine wichtige Erfahrung.

Finanziert wurde der gesamte Austausch vor allem durch die Förderung von „Erasmus+ Jugend“, einem Programm der EU. Doch auch das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ und der Städtepartnerschaftsverein der Stadt Schönebeck haben sich beteiligt, sodass Transport, Unterkunft, Verpflegung und die Aktivitäten im Rahmen des Austauschs für die Jugendlichen vollkommen kostenlos sind. „Das gab mir die Möglichkeit, als derjenige, der diese Woche organisiert, auch wirklich eine knackige Woche anzubieten, in der wir viele schöne Sachen machen“, freut sich Dennis Schmidt.

Andrea Silber vom Solepark zeigt, wie das  Solesalz gewonnen wird. Sie zieht das Salz mit einem Schaber zu sich heran und schippt es zum Trocknen in einen Korb.
Andrea Silber vom Solepark zeigt, wie das Solesalz gewonnen wird. Sie zieht das Salz mit einem Schaber zu sich heran und schippt es zum Trocknen in einen Korb.
Alina Bach

Eine knackige Woche

In den letzten Tagen konnte der Austausch bereits die Gedenkstätte Isenschnibbe in Gardelegen besuchen, war beim Bowling und beim Lasertag oder machte eine Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt. Nach einer interessanten Führung durch den Solepark, ging es für die Jugendlichen noch ins Solequell zum Baden. Beim Feuertonnen Abend im Jugendzentrum konnte der Tag dann erfolgreich ausklingen. Für die verbleibende Zeit sind noch eine Fahrt nach Berlin sowie eine Kanutour in Barby geplant, bevor es am Sonnabend für die Franzosen wieder zurück nach Hause geht. Yousra Khenfri aus Frankreich gefällt es bereits jetzt schon sehr: „Es ist super. Ich bin das erste Mal in Deutschland und es ist ganz anders als in Frankreich, aber ich mag es sehr gerne.“ Auch Leon Jentsch aus Schönebeck meint, dass der Austausch fast wie Urlaub für ihn sei.

Ähnliche Initiativen für einen Jugendaustausch gab es bereits in vergangenen Jahren mit der Partnerstadt Söke in der Türkei. „Vielleicht können wir diesen Austausch als Anlass nehmen, um den Jugendlichen mehr solcher Erfahrungen und Möglichkeiten zu bieten“, meint Dennis Schmidt abschließend. Den Wunsch konnten er und die Jugendlichen wenige Augenblicke später beim Wunschbrunnen im Solepark mit einem Würfel Salz besiegeln.