1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Von Kampfhühnern und Tauben mit Haube

Rassegeflügelzucht Von Kampfhühnern und Tauben mit Haube

Für Rassegeflügelzüchter hat es in Eggersdorf die ganze Bandbreite zu sehen gegeben. 221 Tiere. Darunter so manche Exoten.

Von Heike Liensdorf 03.12.2018, 04:00

Eggersdorf l Wer die Vereinsschau des Rassegeflügelzuchtvereins 1936 Eggersdorf im Sport- und Freizeitzentrum besucht, sollte Zeit mitbringen. Denn es gibt jede Menge zu sehen. Unter anderem die Zwerghühner der Rasse Asil von der Zuchtgemeinschaft Winfried und Jens Hamel. „Die großen Asil-Hühner hat es schon 1.000 Jahre vor Christus gegeben. Sie wurden als Kampfhühner gezüchtet“, erzählt Winfried Hamel. Er selbst hat die Tiere auf einer Ausstellung gesehen und sie haben sein Interesse geweckt. Von einem Zuchtfreund hat er dann Hahn und Henne erworben und nun züchtet er gemeinsam mit seinem Sohn die Rasse schon seit sieben Jahren. Noch heute sieht man den Hühnern an, für was sie einst gedacht waren: Sie haben nichts, was beim Kampf störend sein könnte – keinen Kamm und wenig Kehllappen.

Die beiden züchten die Asil-Hühner „aus Spaß an der Freude“. „Das ist definitiv keine Nutzrasse“, betont Winfried Hamel. Die Tiere würden nur etwa 60 Eier pro Jahr legen – eher nur zur Erhaltung der Art –, aber im Gegenzug viel Fleisch bieten. „Der Kampfhuhntyp ist eine Rasse, die man erhalten sollte. Kulturgut“, findet er. Zwar merke man den Hühner ihre ursprüngliche Kampfeslust nicht mehr an, aber eine klare Rangordnung herrsche auf dem Hühnerhof schon.

Ganz anders die Zwerg-Barnevelder. Ebenfalls ausgestellt von der Zuchtgemeinschaft Hamel. Das sei eine Nutzrasse durch und durch. 150 Eier im Jahr seien normal, so Winfried Hamel. Sehr schön anzusehen sind die doppelgesäumten Federn. Seit 25 Jahren züchten sie diese Rasse, aus rein wirtschaftlichen Gründen. „Sie legen hellbraune Eier. Ostern brauchen Sie diese nicht mal einfärben, nur bunt bekleben und fertig“, merkt er augenzwinkernd an.

Mit einer Besonderheit bei den Tauben kann Siegfried Klus aufwarten. Und nicht nur das. Er stellt mit diesen Tieren auch den diesjährigen Vereinsmeister. Die Rede ist von den Süddeutschen Schildtauben schwarz. „Das ist eine ganz alte Rasse. Früher eine Feldtaube, dann immer weiter ,verfeinert‘, heute ist sie eine Rarität“, erzählt Siegfried Klus. Zu diesen Tieren ist er durch seinen Bruder gekommen, der sie schon Anfang der 1960er gezüchtet hatte. Bei dieser Rasse, die durch ihre anmutig wirkende Haube besticht, sei die Sauberkeit das A und O.

Übrigens: Jens Hamel, erster Vorsitzender und Ausstellungsleiter, freut sich, dass drei Zuchtfreunde trotz Landesschau in Magdeburg parallel auch bei der Schau ihres Vereins ausstellen. So zeigt Hans-Joachim Engelmann 44 Tiere (Groß- und Wassergeflügel und Hühner) in Eggersdorf und 25 Tiere in Magdeburg. Volker David präsentiert 6 Zwerg-Italiener rot-gesattelt im Bördeort und 4 Zwerg-Italiener schwarz und gelb in der Landeshauptstadt. Fünf Zwerg-Amrocks gestreift stellt Marcus Tacke auf Vereinsebene aus, vier weitere auf Landesebene.