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Rotes Kreuz Fortschritte für Ortsverein

Der DRK-Ortsverein des Salzlandkreises in Schönebeck übernimmt nun die Aufgaben des insolventen Kreisverbandes.

Von Dan Tebel 25.07.2018, 19:26

Schönebeck l Die Zeit vergeht: am 4. Mai gründete sich der DRK-Ortsverein Schönebeck im Salzlandkreis, nachdem der Kreisverband bereits im März Insolvenz anmelden musste. Seit seiner Gründung ist der junge Verein (damals mit 47 Mitgliedern) zwar fast um das Doppelte gewachsen aber die Schlagworte „DRK“ und „Insolvenz“ prägen die Gedanken der Menschen in der Region immer noch. Die Vorstandsmitglieder Martina Ede und Fabienne Bögel sowie auch Stefan Ede berichten im Gespräch mit der Volksstimme von einigen Personen, die sich darüber wundern, dass das DRK in der Elbestadt überhaupt noch präsent ist.

Und dabei hat sich seit der ersten Gründungsveranstaltung viel getan. Die Ehrenamtlichen mit nun mittlerweile 89 Mitgliedern hatten es sich damals auf die Fahnen geschrieben, die freiwilligen DRK-Aufgaben, zum Beispiel die Absicherung von Veranstaltungen, auch nach der Insolvenz des Verbandes weiterzuführen. Und dieses Ziel verfolgen sie seitdem energisch. Vorsitzende Martina Ede und ihre Vorstandsmitglieder investieren viel Zeit dabei, Verträge zu überschreiben, Versicherungen abzuschließen und möglichst viele Spenden für den gemeinnützigen Verein zu generieren. Da komme neben der Arbeit so manche Stunde mehr im DRK-Büro zusammen. Und das alles, um den Verein zunächst überhaupt am Leben zu halten. Mit roten Zahlen habe man von Anfang an nicht geplant, betonen die Vorsitzenden. „Wir können nicht investieren aber wir leben. Und oft gehen wir zwar drei Schritte vor aber dann auch wieder einen zurück“, fasst die Vorsitzende die Situation zusammen.

„Drei Schritte vor“ lässt sich in diesem Fall sogar konkret vor Augen führen. Die wohl beste Nachricht: Die Technik (unter anderem Fahrzeuge und Ausrüstung) für den Katastrophenschutz – ehemals beim Kreisverband – wird vom Ortsverein komplett übernommen. Und: „Die Partner zum Beispiel für Fahrdienst, Sanität und Wasserwacht rufen nach und nach bei uns an und fragen, ob wir die Aufgaben auch weiterhin übernehmen können“, berichtet Martina Ede. Dann wird des Weiteren auch die Kleiderkammer in Schönebeck und Barby wieder betreut. Zweimal pro Woche (dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr) öffnet die Kammer für Bedürftige ihre Pforten. Die notwendigen Spenden dafür generiert der Verein aus den Containern, die überall im Stadtgebiet und in der Region aufgestellt sind. Seit kurzem auch in Pömmelte. Weitere Standorte werden gesucht, denn in der kommenden Zeit sollen mehr Container aufgestellt werden.

Auch ein neues Mitglied für die Rettungshundestaffel – die sich in jüngster Vergangenheit aus persönlichen Gründen personell stark reduziert hatte – wurde durch einen Mann mit Hund aus Plötzkau ergänzt. Fehlt nur noch der passende Platz fürs Training – großes, anvisiertes Projekt ist es, den eigenen Hundeplatz noch etwas herzurichten. Rund zehnmal pro Jahr kämen die trainierten Tiere auf der Suche nach Vermissten zum Einsatz.

Das Gebäude an der Geschwister-Scholl-Straße ist indes derzeit vom DRK-Landesverband gemietet. Aber auch dort seien Reparaturarbeiten nötig, es gebe Probleme mit Regenwasser. Das nötige Geld für eine fachliche Reparatur muss aber erst noch erspart werden.

Rund 1000 Euro betragen die monatlichen Betriebskosten, erklärt Martina Ede. Unter anderem durch die wichtigen medizinischen Absicherungen von Veranstaltungen und Festivals werde das Geld „zusammengekratzt“. Aber auch die Kleiderkammer bringt nun wieder ein bisschen ein. „Selbst 50 Cent helfen“, erklärt Stefan Ede, der ehrenamtlich auch für die Freiwillige Feuerwehr Schwarz verantwortlich ist.

Um weitere Transporter, etlichen Bürobedarf oder die Übungspuppen für die erste Hilfe, die sich noch in der Insolvenzmasse des ehemaligen Kreisverbandes befinden, zu lösen, bedarf es ebenfalls noch Gelder. Und dafür letztendlich auch Mitglieder, die den Verein präsentieren und das Ehrenamt nach außen tragen. „Wir haben gesagt, es wird ein schwieriger Weg – und das ist es auch“, so Martina Ede. Helfer und Spenden sind also immer gesucht.