59-jährige Schönebeckerin will ihre Erfahrungen aus der Landes- und Kommunalpolitik nutzen / Beschlüsse müssen sich sozial messen lassen Sabine Dirlich tritt für Die Linke als Landratskandidatin an
Schönebeck l Sabine Dirlich (Die Linke) will im Mai 2014 bei der Wahl zum Landrat im Salzlandkreis antreten. Die 59-Jährige wird nach bisherigen Meldungen neben Gunnar Schellenbeger (CDU) und Markus Bauer (SPD) um die Gunst der Wähler werben.
Mit Sabine Dirlich schicken die Linken nach eigenen Angaben eine erfahrene Kommunalpolitikerin in das Rennen um den Chefposten in der Bernburger Kreisverwaltung. Nach Angaben ihrer Partei ist die Schönebeckerin seit 1994 Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt. Im Landesparlament ist sie Sprecherin für Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sowie Seniorenpolitik ihrer Fraktion. In der Linken, beziehungsweise in der PDS ist sie seit Beginn der 1990er Jahre aktiv. Ebenso lange ist sie in der Kommunalpolitik verankert. Im Stadtrat von Schönebeck ist Sabine Dirlich die Vorsitzende der Fraktion Die Linke. Diese Funktion bekleidete sie bereits im Kreistag des Altkreises Schönebeck und seit der Kreisgebietsreform im Jahre 2007 im Salzlandkreis.
Ihre vielfältige politische Arbeit ist auch für Sabine Dirlich Beweggrund, sich für die Wahl als Kandidatin zu melden. "Ich kenne die verschiedenen Perspektiven und habe im Land, auf Kreisebene und in der Stadtpolitik viele Erfahrungen sammeln dürfen", sagt die 59-Jährige im Volksstimme-Gespräch. Sabine Dirlich betont auch ihre Kontakte zur Bundespolitik, wenn sie über politische Vernetzung redet. Die Kompetenz auf den vielen Ebenen, die sich Sabine Dirlich in ihren politischen Ämtern angeeignet hat, würde sie auch als Kreis-chefin gern anwenden und damit dem Salzland dienlich sein. "Als Landrätin würde ich nicht alles, was die Landesebene vorgibt, widerstandslos hinnehmen", sagt sie und spricht Themen wie den Haushalt, den Finanzausgleich, das Kinderförderungsgesetz oder die Schulentwicklungsplanung an. Einige Kommunen in Sachsen-Anhalt würden das bereits beispielhaft vormachen.
Im Fokus des Kreises müssten nach Ansicht von Sabine Dirlich noch stärkere Akzente auf die Sozialpolitik gesetzt und alle anderen Beschlüsse daran ausgerichtet werden. "Das war auch unser Schwerpunkt für das Wahlprogramm vor fünf Jahren. An Aktualität hat diese Idee nichts verloren: Jede Entscheidung im Kreistag und in der Kreisverwaltung muss unter dem Aspekt ihrer sozialen Auswirkungen betrachtet werden." Diese Herangehensweise könne, so Sabine Dirlich, eine Kandidatin der Partei Die Linke eher deutlich machen als ein CDU- oder SPD-Kandidat.
Sabine Dirlich sieht aber noch einen weiteren Aspekt in ihrer Kandidatur und begründet so auch, weshalb sie antritt, obwohl sie immer dafür geworben hatte, Jüngeren Platz zu machen. "Wir wählen nicht nur einen Landrat, sondern auch die Kommunalparlamente und für die Europawahl. Die Linke muss hier präsent sein und mit einem Gesicht auftreten."
Nicht zuletzt sei der Landrat Verwaltungschef. Ganz konkret will die Politikerin hier auch einen Gegenakzent zu CDU-Kandidat Gunnar Schellenberger setzen. "Ich würde mir seinen Leitungsstil nicht in der Kreisverwaltung wünschen", sagt Sabine Dirlich. Sie bewertet den Stil ihres Kontrahenten als autoritär und zu wenig sachorientiert.
Der Kreisvorstand hat die Bewerbung von Sabine Dirlich ausführlich diskutiert, ihr einstimmig das Vertrauen ausgesprochen und ihr die Unterstützung zugesichert.
Die Parteispitze hat nun beschlossen, der Kreismitgliederversammlung vorzuschlagen, Sabine Dirlich als Kandidatin der Linken zur Landratswahl 2014 im Salzlandkreis zu unterstützen. Diese Versammlung, die am 1. März nächsten Jahres in Bernburg im Schüler- und Freizeitzentrum "Schülerland" in der Großen Einsiedelsgasse 6a stattfinden wird, wird auch die Wahllisten der Partei Die Linke zur Kreistagswahl aufstellen.