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Wetter Salzlandkreis: Wetterfrösche blicken zurück auf Wärme, zauberhaftes Licht und viel Regen im Monat Mai

Das Salzland-Wetter hat sich im Mai von seiner wechselhaften Seite gezeigt. Wie die Wetterbeobachter den vergangenen Monat einschätzen.

Von Thoralf Winkler 11.06.2024, 12:13
Der Mai gehörte zu den wärmsten seit 1881.
Der Mai gehörte zu den wärmsten seit 1881. Grafik: Thoralf Winkler

Schönebeck. - Für den Deutschen Wetterdienst ist der vergangene Monat der fünftwärmste Mai seit Beginn seiner Aufzeichnungen im Jahr 1881. Die bundesdeutsche Mitteltemperatur lag mit 14,9 Grad Celsius um 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990.

14 Sommertage

Hielten im Süden die bewölkten, milden Nächte das Mittel weit oben, so waren es hier auch die sonnigen Tage. Im Salzland betrug die Durchschnittstemperatur 17,2 Grad Celsius mit Werten von 16,3 Grad in Strummendorf, 16,6 Grad in Gottesgnaden, 16,7 Grad in Biere, 17,5 Grad in Elbenau und 18,7 Grad in Calbe. Die höchste Temperatur wurde in Elbenau mit 27,9 Grad Celsius gemessen, die tiefste mit 3,7 Grad. Es gab 14 Sommertage mit mehr als 25 Grad Celsius.

Zugleich war es der drittnasseste Mai. Ursache war eine festgefahrene Tiefdrucklage über Mitteleuropa, die zu einer dynamischen, instabilen Witterung führte. Dies wirkte sich vor allem auf die südliche Hälfte der Republik aus. Übrigens begann vor elf Jahren das große Hochwasser ebenfalls Ende Mai mit einem solchen Regengebiet, nur dass es sich damals weiter in Richtung des Einzugsgebietes von Elbe und Saale erstreckte.

Auch in Sachsen-Anhalt häuften sich in der zweiten Monatshälfte die Niederschläge, sodass nach längerer Trockenheit mit 66 Litern pro Quadratmeter (52 Liter pro Quadratmeter) eine überdurchschnittliche Niederschlagsbilanz verbucht werden konnte.

Im letzten Drittel des Monats wurde es nass. Am 30. Mai regnete es fast den ganzen Tag, von allen Stationen wurde berichtet, dass dabei der größte Teil der Monatssumme zusammenkam. In Calbe und Gottesgnaden fielen allein an diesem Tag 50 beziehungsweise 60 Millimeter Regen. Der Blick auf die Karte zeigt, dass die Niederschläge (Durchschnitt: 66,8 Millimeter) ungleich verteilt sind, je nachdem wo die Starkregengebiete entlangzogen. Diesmal bekam auch Zuchau, sonst oft der trockenste Ort, ordentlich Wasser ab. Klaus Adlers Wert wurde 2010 mit 145,4 Millimeter noch übertroffen, 1947 gab es nur neun Millimeter.

Polarlichter auch hierzulande

Karl Seidel schätzt ein, dass die Menge an Regen für die Pflanzen zu viel auf einmal war. Landwirt Christian Oßwald freut sich zwar, bedauert aber, „dass der ersehnte Niederschlag auf unseren leichten Böden Ende des Monats leider wieder zu spät kam. Die besseren Lehm-/Tonböden haben die Trockenphase jedoch gut überstanden und lassen dort auf eine gute Ernte hoffen.“ Jutta Röseler ergänzt: „Die Gerstenfelder werden langsam gelb und seit Ende Mai sind die ersten Stoppelfelder zu sehen – Ganzpflanzen für die Biogasanlagen.“

Nicht zum irdischen Wetter gehört der Sonnenwind, der elektrisch geladene Teilchen durchs All transportiert und im Mai mehrmals als Sonnensturm bis in unsere Breiten für Polarlichter sorgte.