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Schlauchverbund Umstellung für Feuerwehren im Salzlandkreis

Nach der Auflösung des Schlauchverbundes ändert sich einiges für die Feuerwehren im Salzlandkreis rund um Staßfurt und Schönebeck.

Von Emily Engels 29.10.2018, 00:01

Staßfurt/Schönebeck l Wenn bisher eine Feuerwehr dreckige Schläuche bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Staßfurt abgegeben hat, konnte sie dafür sofort wieder die gleiche Anzahl an gereinigten Exemplaren mitnehmen.

Denn durch den Schlauchverbund, eine mündliche Vereinbarung, die die Wehren des Kreises seit über 24 Jahren hatten, gab es ein gemeinsames Kontingent an Schläuchen. „Dabei handelt es sich teilweise um Schläuche, die noch aus den damaligen Werkfeuerwehren stammten“, beschreibt Janine Jurzig, stellvertretende Leiterin des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz im Salzlandkreis.

Nach größeren Einsätzen wurden die Schläuche sogar direkt von der FTZ abgeholt. „Sie wurden dann gereinigt und bei Beschädigung geflickt oder vom Kreis durch neue ersetzt“, so die stellvertretende Amtsleiterin, die zudem bei der freiwilligen Feuerwehr in Schönebeck tätig ist. Durch die Auflösung des nie vertraglich geregelten Schlauchverbundes wird sich jetzt für die Wehren einiges ändern. „Natürlich ist es für die Feuerwehrleute eine emotionale Sache“, sagt Janine Jurzig dazu. Das könne sie auch verstehen. Und zwar nicht nur, weil die Wehren jetzt selbst aufstocken müssen, um genügend Schläuche vorrätig zu haben.

Staßfurts Stadtwehrleiter Tobias Schumann kritisierte die Kurzfristigkeit der Entscheidung des Kreises. Diese hänge jedoch mit der Inbetriebnahme der neuen Schlauchpflegeanlage zusammen, die seit Mitte September in Betrieb genommen wurde, nachdem die alte im Sommer kaputtgegangen war. Denn ab sofort müssen alle Schläuche mit Codes versehen werden. Das sei für die neue Anlage Pflicht. „Das ist vergleichbar mit dem Tüv. Da braucht man auch Papiere zum Fahrzeug“, erklärt Jurzig.

Deshalb gilt seit dem 1. Oktober: Alle Schläuche, die sich bei den Feuerwehren befinden, gehören zu ihnen, der Rest bleibt im FTZ als Restbestand. Bringt jetzt eine Feuerwehr einen Schlauch dorthin, wird dieser mit einem Code für die jeweilige Wehr versehen. Hätte man nicht allen Schläuchen einen Kreis-Code geben können? „Ja, aber wir wollten einen rechtmäßigen Zustand herstellen“, so Jurzig weiter. Was sich nicht ändert: Bei Großeinsätzen wird die FTZ weiterhin rausfahren und dreckige Schläuche für die Reinigung abholen.

Apropos rechtmäßig. Der Staßfurter Wehr fehlen nach den Einsätzen im Sommer noch 1700 Meter Schlauch. Diese müssten sich vermutlich irgendwo in der FTZ befinden. Janine Jurzig sagt: „Wo diese drei Wagen voller Schläuche sich befinden, klären wir derzeit noch.“