Weihnachten Schönebeck: Das besondere Krippenspiel im Kurpark
Nicht alles ist schlecht an Corona. Das traditionelle Krippenspiel wird nun schon zum dritten Mal im Kurpark Schönebeck aufgeführt. Was in diesem Jahr anders ist.

Schönebeck. - Traditionen zu Weihnachten sehen deutschlandweit unterschiedlich aus. Der Grund, warum dieses Fest begangen wird, ist die Geburt von Jesus Christus vor über 2000 Jahren. Die Geschichte seiner Geburt dazu wird jedes Jahr in einem Krippenspiel erzählt. So auch in Schönebeck. Und in der Elbestadt ist das sogar eine Open-Air-Veranstaltung.
Am Anfang war Corona
Johannes Beyer ist der Pfarrer der St.-Jakobi-Kirche. Seit einigen Jahren ist er bereits in Schönebeck und aktiv in die Planungen und Durchführungen von etlichen Krippenspielen eingebunden gewesen. Die aktuelle Variante, sie besteht aus einer Christvesper mit Krippenspiel, gefällt ihm dabei am besten. „Es ist sehr schön, wenn alle zusammen ein Krippenspiel machen“, benennt er einen Vorteil. Das gemeinsame Krippenspiel wird zum dritten Mal als Open-Air-Variante auf der Kurparkbühne aufgeführt, und das auch eigentlich aus der Not heraus. „Durch Corona war es verboten“, erinnert er sich an 2020. Da war nicht nur für das Krippenspiel guter Rat teuer. „Wir haben uns zusammengesetzt und nach einer Lösung gesucht“, berichtet Johannes Beyer. Die Idee folgte den damals herrschenden Rahmenbedingungen, nämlich ab an die frische Luft.
Und da bot es sich an, die Kurparkbühne zu nutzen. Schließlich werden dort mehrere große Veranstaltungen und Konzerte aufgeführt. Und der Erfolg kann sich sehen lassen. „Es ist schwer, die Zuschauer im Dunkeln zu zählen“, erklärt Johannes Beyer. Doch der Pfarrer ist sich sicher, dass mehrere hundert Besucher das Krippenspiel gesehen haben. Mit der dritten Aufführung in diesem Jahr wird dann auch Bilanz gezogen. Je mehr Besucher die Aufführung besuchen, desto wahrscheinlicher ist eine dauerhafte Freiluft-Veranstaltung.
Diesjährige Aufführung
Fällt die Auswertung negativ aus, wird jede Kirche wieder ein eigenes Krippenspiel haben, ist sich Johannes Beyer sicher. So war es auch vor der Pandemie. Da hatte jede einzelne Kirchengemeinde ein eigenes Krippenspiel geplant und aufgeführt. Die ein oder andere Kirche konnte sich dabei auf eine sehr lange Tradition berufen. So ist die Aufführung in Bad Salzelmen mehr als 100 Jahre alt.
Bis auf die Kirchengemeinde in Elbenau beteiligen sich alle Gemeinden der Stadt sich an der Aufführung im Kurpark. Federführend in der Planung ist dabei Gemeindepädagoge Tobias Müller, der sich um die Leitung und Organisation des Krippenspiels kümmert. Die Geschichte der Geburt Jesu wird an Heiligabend, dem 24. Dezember, um 16.30 Uhr aufgeführt und wird rund eine Stunde dauern. An der Aufführung sind insgesamt rund 40 Akteure der verschiedensten Altersklassen dabei, darunter natürlich die Schauspieler und auch der Posaunenchor. „Etwa seit Anfang November laufen die Vorbereitungen dazu“, berichtete Kreiskantor Carsten Miseler. Die jüngsten Schauspieler sind 13 Jahre alt.
Die Darsteller werden dabei auf verschiedenen Wegen gefunden. „Die Jugendlichen sind aus unseren christlichen Jugendgruppen“, sagt Johannes Beyer. Die älteren Darsteller sind entweder bereits länger durch die vergangenen Aufführungen bekannt oder hätten sich beworben. „Sie sollen schon ein wenig schauspielern können“, nennt der Pfarrer eine kleine Hürde. Alle Darsteller eint eines, sie sind freiwillig und mit großer Motivation dabei. 14 Schauspieler sind für das Krippenspiel eingeplant. Die bisherigen Proben sind dabei vielversprechend.
Auch klassisch möglich
Wer eher die traditionellen Christvespern und die Atmosphäre der Kirchen bevorzugt, muss aber darauf nicht verzichten. Diese finden nämlich jeweils um 18 Uhr an Heiligabend in der Johanniskirche und der Jakobikirche statt. Daneben gibt es um 23 Uhr in der Johanniskirche noch den Mitternachtsgottesdienst, der laut Kreiskantor Carsten Miseler stark musikalisch geprägt sein wird. Auch in Elbenau wird es ein Krippenspiel geben. Dieses wird um 15 Uhr in der Pankratiuskirche beginnen. In Frohse in der Laurentiuskirche wird ebenfalls um 15 Uhr eine Christvesper stattfinden. Das teilte Johannes Beyer der Volksstimme mit.
Der Pfarrer wirbt für die Open-Air-Variante, die er gern auch im neuen Jahr durchführen möchte. Dabei macht er deutlich, dass dies nicht mit einem Platzmangel zu tun hat. „In der Jakobi-Kirche finden 700 Besucher Platz“, sagt Johannes Beyer. Für „seine“ Kirche wäre es also kein Problem, das Krippenspiel dort aufzuführen. Sein Wunsch: eine vierstellige Besucherzahl. Dann dürfte einer vierten Aufführung im Jahr 2024 wohl wenig im Wege stehen.