Hauch Toskana im „Clausthal“

Schönebeck l Wärme strahlt das Bild aus. Unwillkürlich machen sich Gedanken an einen Urlaub in der Toskana breit. Am Himmel schweben Heißluftballone, hübsche Damen rekeln sich auf Luxuskarossen. Monika Normann zeigt ihren Gartennachbarinnen von „Claus- thal“ an der Magdeburger Straße in Schönebeck das ovale Bild.

Sofort geht die Fragerunde los. Wie sie das gemacht habe, wollen die Frauen wissen. Und alle sind überrascht, als die Erklärungen folgen. Dieses und weitere Bilder mit ansehnlichen Blütenmotiven entstanden aus Servietten.

Ungläubige Gesichter bei den Umsitzenden. Dann sprudelt es aus Monika Normann nur so heraus. Die Serviettentechnik, berichtet sie, ist seit einigen Jahren ein neuer Trend bei kreativen Basteleien.

Mit dieser Methode entsteht Wandschmuck, werden alte Gegenstände zu neuen optischen Blickfängen. Dabei klebt man immer die erste Zellstoffschicht einer Serviette mit einem schönen Bildmotiv auf andere Materialien.

Blumentöpfe, Holz oder auch Tassen lassen sich veredeln. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Gelernt hat die Freizeitkünstlerin, die die Volksstimme und der Verband der Gartenfreunde Schönebeck besuchten, diese Technik während einer Reha-Kur. Seidenmalerei und Korbflechten lagen ihr nicht. „Ich habe es erst einmal ausprobieren wollen und fand dann sehr schnell Gefallen, habe fast zwei Dutzend Bilder während der Kur fabriziert“, berichtet die Krankenschwester.

Dann konnte sie das Gestalten nicht mehr lassen, verzichtet sogar auf Entwürfe. Die Ideen kommen von ganz allein. Manchmal reicht schon das Blättern in der inzwischen üppigen Sammlung unterschiedlichster Servietten aus, um die fertige Arbeit in Gedanken entstehen zu sehen.

Inzwischen wuchs der Fundus des eigentlich eher zur Tischdekoration gedachten Papiers erheblich an. Ausgefallene und originelle Motive aufzuspüren, fällt keinesfalls leicht.

Im Internet handeln Anbieter mittlerweile bereits mit einzelnen Servietten, um den bastelwütigen Damen und Herren – die soll es auch geben – zu ihren Wünschen die passenden Motive zur Verfügung stellen zu können.

Monika Normann verweist auf das Toskana-Bild. Die einzelnen Bildelemente wollten zusammengetragen sein, berichtet sie. Aber gerade diese Mischung aus Sammeln und der späteren Kreativität hält sie im Bann.