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Telefonabzocke Frau soll Betrügern 3.000 Euro zahlen

Eine Frau aus dem Salzlandkreis wäre fast auf einen Telefonbetrug hereingefallen. Die Polizei empfiehlt, nicht auf Forderungen einzugehen.

Von Bianca Oldekamp 18.02.2020, 06:04

Schönebeck/Staßfurt l 3.000 Euro soll eine 81-Jährige bezahlen. Für einen Rechtsanwalt, den sie nie beauftragt hat im Zusammenhang mit Lotto-Verträgen, die die Frau aus dem Salzlandkreis auch nie abgeschlossen hat. Das teilte die Nichte der Dame der Volksstimme telefonisch mit. Beide wollen namentlich zwar nicht genannt werden, ihnen sei es aber wichtig, dass möglichst viele Menschen von der Masche erfahren.

Auch die Polizei kennt die Masche mit Anrufen dieser Art bereits. Mehr als zehn Anzeigen wegen Betrugs lägen der Polizei im Salzlandkreis in Zusammenhang mit ähnlichen Fällen bereits vor, sagt Polizeisprecher Marco Kopitz auf Volksstimme-Anfrage.

„Diese Anrufe kommen meistens aus dem Ausland. Die Anrufer haben eine ‚gute Ausbildung‘, wissen wie sie gerade ältere Menschen einwickeln, sprechen gut deutsch“, erklärt der Polizist. Die Anrufer würden ihre Opfer in der Regel so lang unter Druck setzen und in die Enge treiben, bis diese bezahlen. „Wenn man geschult ist, kann man jedem fast alles verkaufen“, sagt er.

Viele Handlungsmöglichkeiten, um die Anrufer ausfindig zu machen, hat die Polizei dabei nicht. Denn laut Marco Kopitz würden diese über das Internet generierte Nummern nutzen, teilweise sogar solche aus der Region, die eigentlich einem anderen Apparat zugeordnet sind. Um festzustellen, ob der Anruf wirklich aus der Region, oder doch von einem der meist aus dem Ausland agierenden Betrüger-Call-Center stammt, empfiehlt der Polizeisprecher die Rufnummer aufzuschreiben und später anzurufen. Meist gehe dann nämlich der eigentliche Nutzer der Nummer ans Telefon.

Außerdem rät er Betroffenen, mit einer Vertrauensperson über solche Anrufe zu sprechen und auf gar keinen Fall auf derartige Forderungen einzugehen. „Es ist wichtig, immer wieder präventiv auf Betrugsanrufe hinzuweisen“, sagt Marco Kopitz.

Im Fall der 81-Jährigen sei eine Frau die Anruferin gewesen. Ihren Namen habe sie nie genannt, aber so oft angerufen, dass sich die 81-Jährige gezwungen sah, ihre Telefonnummer zu ändern – in der Hoffnung, dass solche Anrufe in Zukunft ausbleiben. Gezahlt habe sie die 3000 Euro natürlich nicht, berichtet die Nichte. Allerdings seien 75 Euro vom Konto der Tante abgebucht worden, die sie aber umgehend hat zurückbuchen lassen. Die Frau erstattete Anzeige gegen Unbekannt.